Die Neraklamm

von Gerd Ballas

Die Neraklamm (rum. Cheile Nerei), ein Naturschutzgebiet im Südwesten Rumäniens im Banat.

Der Fluss Nera entspringt im Semenikgebirge und nach 70km durchfließt er eine Karstschlucht welche ca. 30km lang ist. Dies ist der Kernbereich der Neraklamm, das Nationalschutzgebiet. Nachdem er dann auf den letzten 15km an der Grenze Serbien vorbei in die Donau fließt.

Die Neraklamm ist ein wildes und zum Teil schwer erreichbares Gebiet mit vielen seltenen Vogel- und Pflanzenarten. Rauschende Wasserfälle (nicht bei regenarmen Sommern), wunderschöne Kaskaden und einfühlsame Ruhe werden dem Wanderer präsentiert. Nicht viele Besucher finden hierher und gerade dies macht den besonderen Reiz dieser Schlucht aus. Sie ist mit rund 20km die längste im Land und auch mit die anschaulichste.

Einer der Wanderwege beginnt in dem Ort Sasca Română. Zuerst muss der Fluss über eine kleine Hängebrücke überquert werden, dann geht man auf einem schmalen in den Fels gesprengten Weg mit kleinen Tunnels flussaufwärts. Es befinden sich hier malerische Flussufer in der noch offenen Schlucht, ideal für kleine Rastpausen.
Für Kinder ist der Pfad nicht ungefährlich, die bleiben lieber bei Papa oder Mama an der Hand.
Dieser Weg endet an der Brücke Podul Beiului, dort wo der Bei-Bach in die Nera fließt. Von hier kann man in Richtung Lacul Dracului (ca.12km) oder zur Kaskade - Cascadele Beuşniţei wandern. Ich empfehle auf jeden Fall einen Abstecher zu den Karst- und Sinterterrassen des Bei-Baches. Leicht zu erreichen ist der kleine See Ochiul Beiului, hier beginnt das Tal Valea Bei, wunderschön und spektakulär gelegen.
Entlang des Bei können wir nun bergauf an Karstterrassen und Stromschnellen bis an verschiedene große und kleine Wasserfälle wandern. Moosbewachsene Baumstämme liegen quer über dem Bach, eine wahrlich wildromantische Natur bietet sich dem Besucher.
Einige Stellen sind bei Regen durchaus nicht ungefährlich zu erwandern, mit gutem Schuhwerk aber grundsätzlich kein Problem. In den Sommerzeiten bei längerer Trockenheit fließt wenig Wasser durchs Tal, ich empfehle einen Besuch im Mai-Juni, da erscheint die volle Pracht der Sinterterrassen und an den Wasserfällen.
Im oberen Teil des Tales befinden sich die schönsten Wasserfälle, ideal für eine Rast. Nachdem der letzte Wasserfall erreicht ist, rate ich zu der Rückkehr, da nun der Weg sehr wild und gefährlich und außerdem auch sehr steil wird.

Unten, wieder bei Ochiul Beiului angekommen, erreicht man auf einem befahrbaren Waldweg leicht die Fischzucht. In der Nähe befindet sich auch eine umzäunte Wiese, welche zum Campieren einlädt.

Weitere Infos finden sich bei Karpatenwilli und auf meiner HP:
http://www.karpatenwilli.com/foto04.htm
http://www.brebu-nou.de/neraschlucht.htm

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