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Man nennt sie "Trovanti" oder wachsende Steine


von Dan Nedelea

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Eigentlich wollte ich mei­ne Er­läu­te­run­gen zu den in Ru­mä­ni­en an­zu­tref­fen­den „Tro­van­ti” mit ei­ner Art De­fi­ni­tion be­gin­nen, in­dem ich be­schrei­be, wie und wo­raus sie ge­bil­det wur­den und in­dem ich an­de­re „tech­ni­sche De­tails” ge­be. Da es so aus­sieht, als wenn selbst die Geo­lo­gen sich nicht ei­nig sind, ver­zich­te ich lie­ber da­rauf, euch die Zeit da­mit zu steh­len, die euch noch bleibt, um die­se ei­gen­ar­ti­gen Fels­blö­cke zu be­trach­ten. Wir wol­len uns we­ni­ger den Kopf über die Ge­heim­nis­se die­ses Kunst­wer­kes der Na­tur zer­bre­chen, son­dern uns lie­ber an ih­nen er­freu­en und die Voll­kom­men­heit ih­rer Form be­wun­dern.
Beginnen möchte ich mit dem be­kann­tes­ten Ort Ru­mä­ni­ens, an dem die­se wach­sen­de Stei­ne an­zu­tref­fen sind, mit ei­ner san­di­gen Schlucht in Cos­testi im Be­zirk Val­cea. Sie wur­de zum Na­tur­re­ser­vat er­klärt. Er­wäh­nens­wert ist, dass der Be­griff „Tro­vant” von dem ru­mä­ni­schen Geo­lo­gen Gheor­ghe Mun­tea­nu Mur­goci im Jahr 1907 in der Fach­li­te­ra­tur ein­ge­führt wur­de, der da­bei von dem ita­lie­ni­schen Wort „tro­van­ti”, was so viel wie „ge­fun­de­ne Kin­der” be­deu­tet, aus­ging. Die Deut­schen spre­chen von „Kon­kre­tion”, die Eng­län­der nen­nen es „con­cre­tion” und man kann durch­aus sa­gen, dass die mit dem ita­lie­ni­schen Wort aus­ge­drück­te Me­ta­pher die­se geo­lo­gi­sche Ku­rio­si­tät in den Be­reich der Kunst er­hebt, der die wach­sen­den Stei­ne an­schei­nend an­ge­hören.
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Diese runden Fel­sen ent­ste­hen aus ei­nem Sand­se­di­ment, näm­lich dem, das ihr hier seht und von wo der Zu­fall sie ans Licht bringt. Mehr als 80 % der wach­sen­den Stei­ne, die in Ru­mä­ni­en Er­wäh­nung fin­den und auf Ab­bil­dun­gen er­schei­nen, be­fin­den sich im Be­zirk Val­cea. Dies ist schon al­lein da­rauf zu­rück­zu­füh­ren, dass sie leicht zu­gäng­lich sind, weil sie sich di­rekt an ei­ner Na­tio­nal­str­aße be­fin­den.
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Aber ich möchte euch auch auf an­de­re ähn­li­che Stein­for­ma­tio­nen auf­merk­sam ma­chen, die min­des­tens eben­so in­te­res­sant sind und die sich im Kar­pa­ten­bo­gen be­fin­den. Die­se Tro­van­ti oder „wa­chsen­den Stei­ne” kön­nen durch tek­to­ni­sche Be­we­gun­gen weit weg von dem Ort ih­rer Ent­ste­hung ge­wor­fen wer­den.
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Hier seht ihr die, die bis ins Tal Zmeu­retu in der Nähe der Ort­schaft Star­chiojd ge­rollt sind.
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Eine echte bild­hauer­sche Grup­pe fin­det in letz­ter Zeit im­mer öf­ter Er­wäh­nung. Es han­delt sich um die „Ba­be­le de la Ul­met" (über­setzt: al­te Frau­en oder auch Stein­pil­ze von Ul­met) ge­nann­ten „Tro­van­ti“. Sie be­fin­den sich ober­halb des gleich­na­mi­gen Dor­fes, das zu der Ge­mein­de Bo­zio­ru ge­hört, die im Tal Va­lea Bă­lă­nesei an ei­nem lin­ken Ne­ben­fluss des Bu­zau ge­le­gen ist.
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Aber nicht nur die ei­gent­li­che Fels­for­ma­tion ist in­te­res­sant, son­dern der ge­sam­te Berg­rü­cken, auf dem sie sich be­fin­det und auch der Nach­bar­gip­fel. Wenn wir uns ent­schlie­ßen, die ge­gen­über­lie­gen­de dor­ni­ge Hö­he zu er­klim­men, ent­de­cken wir ganz neue, über­ra­schen­de For­men von wach­sen­den Stei­nen, von de­nen ein­zel­ne noch nicht aus der „Guss­form“ los­ge­löst sind und an­de­re al­lein, wie aus dem Nir­gend­wo, ge­lan­det zu sein schei­nen.
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Auf der anderen Sei­te des Flus­ses Bu­zău stem­men sich tal­wärts auf der rech­ten Sei­te des Flus­ses Bâs­ca Chioj­du­lui an­de­re „Tro­van­ti” aus dem Berg he­raus. Die un­ten ab­ge­bil­de­te Fels­for­ma­tion trägt den Na­men "Pie­trele Ro­tun­de" (run­de Stei­ne) und be­fin­det sich auf dem Ge­biet der Ge­mein­de Chiojd. Ei­ne ech­te Dar­stel­lung des Gleich­ge­wichts, glück­li­cher­wei­se un­ge­stört von zer­stö­ren­den Ge­dan­ken, denn ihr Fund­ort ist nur schwer zu­gäng­lich, da sie sich ober­halb des Hangs, aber un­ter dem Gip­fel be­fin­den und in ei­nem dich­ten Dor­nen­ge­strüpp ver­bar­ri­ka­diert sind.
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Ein wahres Denkmal als Tor zu den Bergen!
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Ich wünsche al­len Na­tur­lieb­ha­bern, dass sie die wach­sen­den Stei­ne ent­de­cken und sie schät­zen und lieb ge­win­nen wer­den!
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