Für den normalsterblichen Rumänienreisenden ist Rumänien faszinierend und beeindruckend durch Unmengen von großen und kleinen Merkwürdigkeiten. Doch wenn man mit einem Rumänienprofi wie dem berühmten Karpatenwilli oder einem meiner besten Freunde Michael Horn, beide immer perfekt informiert und vorbereitet, durch das Land fährt, entdeckt man atemberaubende Dinge und taucht ganz tief in die seltsamsten Geschichten ein.
Auf meiner Rumänienreise 2004 mit Michael Horn machten wir uns im Ost-Vrancea auf die Suche nach Dudelsackbauern, von denen Michael, der immer gut über die geheimsten Geheimnisse der rumänischen Musikwelt informiert ist, gehört hatte.
Unser Unternehmen war insofern von Erfolg gekrönt, dass wir den Musikinstrumentenhersteller zwar nicht zu Hause, aber auf einem Weinfest in Focsani antrafen.
2005 war ich mit Karpatenwilli unterwegs, der im November 2004 von unserer Exkursion angeregt, den Meister Ion Stanciu in dem Dorf Romanesti schon einmal besucht hatte und bei dieser Gelegenheit eine Vielzahl von Musikinstrumenten bestellte. Nun galt es diese Instrumente abzuholen.
Für Herrn Stanciu war das ein tolles und großes Geschäft und sicher nicht nur deshalb wurden wir auch mit viel Freude empfangen.
Das Haus der Familie Stanciu ist zwar klein, aber die ebenfalls sehr kleine Frau eine begeisterte und begnadete Handarbeiterin. So war das ganze Haus liebevoll hergerichtet und mit ihren Werken verziert.
Herr Stanciu und seine liebe kleine Frau zogen sich auf Willis Bitte um und präsentierten uns die Musikinstrumente in verschiedenen Trachten.
Ein Dudelsack, Herrn Stancius Spezialität, aus einer ganzen Ziege ist schon etwas gewöhnungsbedürftig (auch vom Geruch her), aber trotzdem hatte ich immer wieder das Bedürfnis, das Fell zu streicheln und war entzückt, wenn Herr Stanciu auf dem Instrument spielte.
Herr Stanciu stellt aber nicht nur Dudelsäcke her, sondern auch viele andere Blasinstrumente und Willi ließ sich auch hier alles ganz, ganz, ganz, genau erklären!
Für die Kinder aus dem Dorf gibt Herr Stanciu Unterricht im Instrumentenbau und auch im Spielen der Instrumente.
Und so wird aus einem Ast ein Musikinstrument!
Besonders stolz ist Herr Stanciu auch auf das Hemd, welches zu seiner Tracht gehört. Es wäre über 100 Jahre alt erzählte er uns und schon sein Vater hätte es getragen. Wir schauten uns die Bluse begeistert an und bewunderten die Genauigkeit des Stickmusters und die liebevolle Gestaltung.
Nach all unseren vielen Fragen und dem Abwickeln des Verkaufs waren Herr und Frau Stanciu zufrieden und glücklich und wohl auch ein wenig geschafft.
Doch die kleine Frau Stanciu servierte uns bald ein SUPER-Festessen...hmmmmmmm
Wer Hintergründe und Informationen zu Herrn Stanciu und den Instrumenten haben möchte, sollte sich auf der Seite von Karpatenwilli umsehen.