Der Sohn und Nachfolger des Fürsten der Walachei, Vlad III Draculea, wurde um 1430 im siebenbürgischen Schäßburg (Sigishoara) geboren. Im Kampf gegen die Türken errang er zahlreiche Siege. Sein Beiname Tepes bedeutet auf rumänisch "Der Pfähler". Diesen Namen erwarb sich Vlad durch seine außergewöhnliche Grausamkeit.
Er war krankhaft misstrauisch. Tausende von Feinden fielen ihm zum Opfer, darunter viele sächsische Kaufleute in den siebenbürgischen Städten. Die rumänische Überlieferung verklärte Vlad zu einem strengen, aber gerechten Herrscher. Er wird noch heute als Nationalheld geehrt.
Die historische Gestalt Vlads diente dem Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage für seinen Roman "Dracula" (1897). Dieser verband zeitgenössische Berichte aus Siebenbürgen über die Grausamkeit Vlads mit verschiedenen Vampirlegenden zur Gestalt des blutsaugenden Grafen Dracula aus Transsilvanien.
Im Jahr 1442 geriet Draculea mit seinem Vater Vlad II. Dracul in Geiselhaft unter dem osmanischen Sultan Murad II. Quellen zufolge soll er dort von einem Gefängniswärter gefoltert worden sein. Dieser soll ihn hungern lassen haben und ihm Menschenfleisch und Kot zu essen gegeben haben. Mit 14 war er gezwungen, dem Wärter zu Willen zu sein. Vater Vlad II. Dracul ließ, um sein Bündnis mit den Türken zu bekräftigen, die Brüder Vlad Draculea und Radu zurück. Die Türken gaben Draculea, mit der Nachricht über die Ermordung des älteren Bruders Mircea II., die Freiheit zurück. Auf Order der Ungarn wurde der Bruder lebendig begraben. Nach Draculeas Gefangenschaft änderte sich offensichtlich seine Lebensanschauung; er lernte aus dem gewaltsamen Mord an seinem Bruder und übernahm die grausame türkische Methode des Pfählens. Zu diesem Zeitpunkt war Vlad III. 17 Jahre alt.
1448 kämpfte der junge Draculea bereits um den Thron Walachiens und schafft es tatsächlich, wenn auch nur für kurze Dauer, Vladislav II. zu stürzen. Er setzte den Kampf seines Vaters (✝ 1447) fort. Statt aber die militärische Unterstützung zu nutzen, die die Bojaren anboten, rief Vlad Draculea die Bevölkerung auf, gegen die zu der Zeit einrückenden Türken zu kämpfen. Im Fürstlichen Rat beanspruchte er vorrangig die weniger bekannnten Familienangehörigen der Bojaren mit niederen oder mittleren Rängen für sich. Betreffend innerpolitischer Ziele versuchte Draculea, die Korruption zu beseitigen und durch Tribute mehr Sicherheit der Straßen und der Waren zu gewährleisten. Seine politischen Maßnahmen waren der zentralen Autorität zuzuordnen, die Konflikte mit den Adligen unter den Bojaren auslösten.
Bei der dann im Jahre 1456 stattfindenden Übernahme der Walachei galt seine erste machtvolle Amtshandlung den Bojaren von Targoviste, die seinem Vater gegenüber keine Loyalität bewiesen hatten. Einige von ihnen waren extrem gewalttätig geworden, als der Woiwode einige seiner Gegner umbrachte. 1458 zerschlägt Draculea ein türkisches Heer von 10.000 Mann. Er ließ die illoyalen bojarischen Adligen und Kleriker im Jahre 1459 festhalten; jene älteren Geschlechts ließ er pfählen und ihr Hab und Gut im Volk verteilen, die Übrigen wurden gezwungen, den weiten Weg (ca. 80 km) nach Poienari ohne Einhalt zu marschieren, um dort am Flusse Argeş eine Festung wiederzuerrichten.
Das Pfählen wurde bei Feinden und Kriminellen angewendet. Zur Abschreckung und Eingrenzung von Straftaten ließ man Gepfählte in der Stadt anprangen, damit jeder sehen konnte, was ihm drohte, sollte er stehlen, lügen oder gar töten. Überzeugt von der Wirksamkeit seiner Gesetzgebung, platzierte Vlad auf dem Marktplatz Targovistes eine goldene Schale. Diese Schale durfte von jedem benutzt werden, um den Durst zu stillen, musste aber auf dem Marktplatz bleiben. Entsprechend den vorhandenen historischen Quellen wurde diese Schale zu Vlads Herrschaftszeiten nie gestohlen. Verbrechen und Korruption waren weitgehend verschwunden; Handel, Kultur florierten und viele Rumänen sahen Vlad Draculea zu ihrer Zeit als Helden an - für sein unerbittliches Beharren auf Ehrlichkeit und Ordnung.
Nachdem er seine interne Macht wieder gefestigt hatte, verweigerte der Fürst die Zahlung des Tributs wegen Nichterfüllung der Unterstützung. Diesen Tribut sollte er aufgrund eines im Jahre 1456 festgelegten Vertrages mit Ladislaus Postumus und den transylvanischen sächsischen Siedlungen zahlen, in dem die Unterzeichnenden Draculea im Kampf gegen die Türken Unterstützung zusicherten. Das Verweigern der Tributzahlung zog folgenschwere Konflikte mit sich, sodass es, wiederum mit Unterstützung der Ungarn, zur umgehenden Erhebung siebenbürgischer Städte kam. Auch verweigerte Draculea weitere Tributzahlungen gegenüber dem osmanischen Herrscher. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse.
Draculea ließ die türkischen Gesandten aufspießen und begann seinen Feldzug gegen die Türken südlich der Donau (1462). Berühmten Mutes überfiel der Walache in einem nächtlichen Angriff das Lager des Sultans um ihn zu töten. Obgleich das Ziel des Angriffs verfehlt wurde, verursachte er Panik. Im Gegenzug griff eine Armee von 150.000 Mann unter Führung des Sultans Mehmed II., des Eroberers von Konstantinopel, die Walachei an. Sein anderes Ziel war Walachien in eine türkische Provinz umzuwandeln. Vlad war ohne Verbündete und war gezwungen seine eigenen Dörfer niederzubrennen; er vergiftete die Brunnen entlang des türkischen Kriegsweges, damit diese Armee nichts finden würde, was sie stärken könnte - weder Nahrung noch Wasser. Draculea zog sich zurück und wartete auf Hilfe des ungarischen Königs Matthias Corvinus.
Als der Sultan endlich völlig entkräftet die Hauptstadt erreichte, bot sich ihm ein grausamer Anblick: Hunderte von Pfählen hielten türkische Gefangene, die Vlad bisher gefangen nahm. Dieses Bild von hunderten Landsmännern demoralisierte die schon geschwächten Truppen noch mehr. Völlig erschöpft und niedergeschlagen, wurden sie auf Geheiß des Sultans zurückgezogen. (Dieses Ereignis muss so ergreifend gewesen sein, das selbst Victor Hugo in seiner Légende des Sičcles daran erinnert.)
Trotz Rückzugs der Truppen war der Sultan angeregt, nun dem jüngeren Bruder Vlads, Radu, zum Throne Walachiens zu verhelfen. An der Spitze einer türkischen Armee, durch Verleumder Vlads gestützt, zog Radu der wieder errichteten Festung Poienari entgegen. Der Legende nach war dies der Zeitpunkt, an dem die erste Frau Draculeas den Gedanken an Selbstmord in die Tat umsetzte und sich von den Zinnen der Burg in den Abgrund stürzte, um vom Fluss verschlungen zu werden. Vlad III. Draculea entkam.
Wenig später geriet er durch Verleumdungen und mehrfachen Verrat unter Matthias Corvinus in Gefangenschaft auf Festung Visegrád. Diese wurde durch eine Heirat aus dem Verwandtenkreis wieder aufgelöst. Ein letztes Mal konnte sich Draculea den walachischen Thron für kurze Zeit zurückerobern. Während der darauffolgenden Schlacht starb Draculea im Dezember des Jahres 1476. Sein Leichnam wurde in zwei Hälften geteilt begraben.
Über die von ihm aufgestellten Handelsverordnungen waren Saxonen wie Verleumder Vlads gleichermaßen unglücklich und taten alles in ihrer Macht Stehende, um den Kriegsherren Vlad Draculea als Tyrannen zu diffamieren. Chroniken, die in verschiedenen Ländern geschrieben wurden, weisen noch heute darauf hin, das er ein Mann seiner Zeit war. Den Namen Ţepeş ("der Pfähler") erhielt er erst nach seinem Tod.