Besuch beim Hutmacher in Bukarest

Während eines Stadtbummels durch die Altstadt von Bukarest, fiel mein Blick auf einmal auf einen von außen zwar unscheinbaren Laden, dessen Auslagen jedoch etwas besonderes versprachen. Ein Hutladen! Wow! Welche Frau kann so einem Geschäft wiederstehen!?
Ich betrat also den Laden und war überrascht, von der spärlichen Ausrüstung. In den Regalen lagen nur schwarze Hüte! Doch die Gerüche im Verkaufsraum und der gräuliche Vorhang, der irgendwas vom Geschäft abtrennte, machte mich doch SEHR neugierig! Ich wurde vor Aufregung ganz zapplig, weil ich unbedingt wissen wollte, was sich dahinter verbarg. Ich nahm an, dass es ein riesiges Hutlager war.
Der Chef erwies sich als harter Brocken. Er hatte mich schon ziemlich knurrig empfangen. Nur nachdem ich fast alle Register der weiblichen Kunst gezogen hatte, einen Menschen von einer dringenden Notwendigkeit zu überzeugen, gewährte er mir Eintritt in sein Reich!
Was ich da sah, übertraf alle meine Erwartungen
Ich war mitten in einer Hutmanufaktor und war begeistert. Ich fühlte mich wie in einer Weihnachtsmannwerkstatt oder bei den Heinzelmännchen. Die Frau des Chefs nähte mit flinken Bewegungen die Krempen an die Hüte und sah nur kurz zu mir auf, als ich die Werkstatt betrat. Es gelang mir leider auch nicht, sie in ein Gespräch zu verwickeln.
In Ruhe betrachtete ich mir die Werkstatt, während der Chef immer um mich herum wuselte und mir mehr oder weniger deutlich machte, dass sich meine Besuchszeit dem Ende neigt.
Und als Farbtupfer gab es noch einen knallroten Hut!
Schließlich kaufte ich mir noch einen einfachen in einer Fabrik in Timisoara hergestellten Hut für ca. 3 Euro und fortan sah man mich in Rumänien nur noch gut behütet!
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