Die alte Bahnstrecke von Sekul (Resita) nach Anina
von Gerd Ballas
Vor etwa 110 Jahren wurde zum Zweck der Kohlenbeförderung eine Waldbahn von Anina nach Sekul (Resita) gebaut. Die Kohlen wurden für das Hüttenwerk benötigt, eines der modernsten in der damaligen Zeit. Der Bau erwies sich als äußerst kompliziert und aufwendig, auch da die Caras-Schlucht sehr unzugänglich war und heute auch noch ist. Bis in die 60er fuhr die Schmalspurbahn täglich. Dann 1965, als Lastkraftwagen die Kohle billiger und schneller transportierten, wurde die Strecke stillgelegt. Wie lange der Bau tatsächlich dauerte, konnte ich nicht mehr in Erfahrung bringen, wohl aber, dass italienische Gastarbeiter dafür beschäftigt wurden. Die Strecke verlief von Anina entlang des Buhui in die Schlucht (Valea Buhuiului). Bei Mediureca stieß sie auf die Caras, dort steht heute noch eine Eisenbrücke. Von dort aus ging sie an der Höhle Comarnic vorbei, weiter bis nach Secu (Sekul).
Nach dem Exodus wurden die Schienen demontiert und eingeschmolzen. Selten findet sich dort noch ein verrosteter Nagel, mit dem die Gleise auf den Holzbalken befestigt waren. Heute, nachdem 56 Jahre kein Zug mehr dort fuhr, nimmt sich die Natur wieder zurück, was vor vielen Jahren mit schwerer Arbeit vollbracht wurde. In wenigen Jahrzehnten wird von der alten Bahnstrecke fast nichts mehr zu sehen sein.
Das Foto zeigt eine alte Waldbahn bei Steierdorf-Anina im Jahre 1923. So muss auch unsere Waldbahn nach Sekul ausgesehen haben.