In der Vierteljahresschrift "Ferien in Rumänien", die von der nationalen Tourismusbehörde verlegt wird, kann man über das Weinbaugebiet Cotnari folgendes lesen:
Dieses Weinbaugebiet existiert seit mehr als 7 Jahrhunderten und hatte seinen Höhepunkt zur Zeit Stefan des Großen/ / 1457 - 1504) erreicht. Dem bekannten Herrscher lagen diese Weinberge ganz besonders am Herzen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war es Dimitrie Cantemir, der in seinem Descriptio Moldavie schrieb: "Der beste Wein wird in Cotnari gekeltert, einem Marktflecken in der Nähe von Harlau... ich wage zu behaupten, er sei erlesener und besser als andere europäische Weine, ja, sogar als der Tokayer..." Um 1886 schrieb der bekannte deutsche Önologe W.Hamm in einer in Leipzig veröffentlichten Arbeit, nachdem er die Sorte "Fleur de Cotnari" aus dem Jahr 1845 gekostet hatte: "Im Jahr 1886 ist dieser Wein noch vollkommen gesund, sehr feurig, stark und aromatisch, ähnlich den spanischen herben Weinen, wie z.B. den Magala-Wein". Wen wundert es da noch, dass anlässlich der Pariser Weltausstellung 1889 der Cotnariwein den großen Preis errang? Heute werden in Cotnari Weine erzeugt, die ausschließlich aus autochthonen Sorten stammen, ein seltener Fall in den rumänischen Weinbaugebieten. Grasa de Cotnari - der König der rumänischen Weine - schimmert wie Altgold und sein Geschmack erinnert an Honigwaben und Bittermandeln. Der Trank soll den Nachtisch begleiten und schmeckt delikat zu Mehlspeisen, Kuchen und Torten. Die Tamaioasa romaneasca ist auch eine süße Sorte, voller Aromen und passt zu intimeren Gesprächen nach einem guten Essen. Doch vor diesen beiden Sorten sind die Feteasca Alba und die Francusa - Weißweine, die den Geschmack und die Frische der Weintraube bewahrt haben - gute Begleiter der verschiedenen Speisen, wie z. B. ein saftiger Braten, Fisch oder Kohlrouladen.
Die Erfahrung zeigt, dass die aufgeführten Weinsorten es leider nicht in die Supermärkte Deutschlands schaffen. Statt dessen gibt es in den ganz unteren Regalen der Supermärkte ein paar rumänische sehr, sehr preiswerte Weine, die so gar nicht meinen Geschmack treffen.
Vor Ort in Cotnari kann man sich aber davon überzeugen, dass Ausführungen in der Broschüre des rumänischen Touristenamtes durchaus der Wahrheit entsprechen.
Während meinen Rundreisen durch Rumänien besuchte ich das Weingut Cotnari zweimal. Dort hatte ich auch die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen.
Im Oktober 2004 besuchte ich mit einem Bekannten zum ersten mal das Weingut. Ein freundlicher Mann führte uns in ein gigantisches Zimmer mit riesigen Holzmöbeln und stellte uns einige Weine vor. Natürlich durften wir auch kosten!
2006 bestand leider keine Möglichkeit zur Weinverkostung. Der freundliche Herr von 2004 begrüßte uns mit verwuschelten Haar und völlig verschlafen und bat uns zu warten. Nach ca. 30 Minuten kam eine Dame, die uns in einen Verkaufsraum dirigierte. Meine Bitte, uns doch etwas vom Werk zu zeigen, verstand die Dame leider nicht.
Nachdem wir unseren Einkauf ins Auto gebracht hatten, fanden wir einen Weg zu dem Hinterhof des Weingutes und fanden genau das was wir wollten.
Wer das Weingut besucht, sollte unbedingt ein paar Kanister oder sonstige Behälter dabei haben, denn der Wein direkt aus dem Werk schmeckt genau so lecker. NOROC!