An einem der wenigen Regentage im Oktober 2006 besuchten wir das Kloster Govora im Kreis Vâlcea, welches wir mit samt den lieblichen Nonnen sofort ins Herz schlossen.
Heute leben in dem Kloster 15 Nonnen, die ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft und Ikonenmalerei bestreiten. Wir nahmen uns viel Zeit um das Kloster zu besichtigen.
Das Kloster wirkte eher wie eine Burg und überall schmückten die Nonnen ihr zu Hause liebevoll mit Blumen.
Und hier noch einige interessante Daten zum Kloster Govora:
Das Kloster wird urkundlich zum ersten Mal im Jahre 1488 erwähnt, als Fürst Vlad Calugarul frühere Stiftungen beglaubigte. Unter dem Fürst Radu cel Mare wird das Kloster zu einem bekannten Zentrum der Kultur. Fürst Matei Basarab ließ im 17. Jahrhundert die Klostermauern mit Zinnen und Wehrtürmen wieder aufbauen. Er ließ auch den Wachturm bauen, der später in den Glockenturm eingebaut wurde, sowie die Klausen an der Westflanke und das Gebäude der Druckerei.
Aus dieser Druckerei gingen im Jahre 1637 das Psalter und im Jahre 1640 das bekannte Gesetzbuch von Govora, beide in Kirchenslawischer Sprache, hervor. Fürst Brâncoveanu ließ das Kloster erneuern und baute im Jahr 1711 eine Kirche im Klosterhof, die mit Wandmalereien geschmückt wurde. Im 19. Jahrhundert vorgenommene Umbauten haben ihr ihre heutige Gestalt gegeben.
Die Kirche ist nach einem kleeblattförmigen Grundriß gebaut und hat polygonale Apsiden und eine offene Vorhalle, die schöne im Kerbschnitt ausgemeißelte Säulen schmücken.
Über dem Naos strebt die Kuppel mit Bogen an zehn Seiten empor; Pronaos und Vorhalle sind eingewölbt. Die wertvollen Innenmalereien sind von geübten Kirchenmalern ausgeführt und die Außenfassade schmückt ein bemalter Gurt, der die Mitte der Kirche umfaßt. Im Jahre 1958 wurde der ganze Klosterkomplex von Grund auf restauriert.
(Quelle: Sehenswürdigkeiten in Rumänien - Vasile Cucu und Marian Stefan, Verlag Editura Sport Turism, Bukarest 1978)