Ostern 2005 in Timișoara


von Hans-Ulrich Schwerendt

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Eigentlich ist Ostern kein The­ma für ei­nen Weih­nachts­ka­len­der. Trotz­dem möch­te ich ein paar kur­ze Ein­bli­cke in un­se­re Os­ter­rei­se vor drei Jah­ren ge­ben. In dem Jahr war es so, dass das evan­ge­li­sche und das or­tho­do­xe Os­tern nur ei­ne Wo­che aus­ein­an­der­la­gen. So konn­ten wir erst das evan­ge­li­sche Os­tern bei Freun­den im Ba­nat fei­ern und ei­ne Wo­che spä­ter das or­tho­do­xe Os­tern in Ti­mi­șoara er­le­ben.
Wir waren also nach ei­ner Wo­che im Ba­nat auf dem Rück­weg nach Deutsch­land. Ei­gent­lich woll­ten wir die tra­di­tio­nel­le Os­ter­ze­re­mo­nie auf dem Land mit­er­le­ben, wur­den je­doch nicht so recht fün­dig. Schließ­lich lan­de­ten wir bei Freun­den in Ti­mi­șoara, ca. zwei Stun­den vor Be­ginn der Os­ter­nacht­mes­se.
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Ziemlich gespannt lie­ßen wir uns mit in das Zent­rum neh­men. Auf dem Weg merk­te man schon, dass auf der gan­zen Stadt ei­ne fest­li­che Stim­mung lag. Über­all tra­fen wir Men­schen, die mit Ker­zen un­ter­wegs wa­ren und al­len ein fröh­li­ches "Hris­tos a în­viat" ent­ge­gen­rie­fen.
Der Platz vor der gro­ßen Ka­the­dra­le war über­füllt mit Men­schen. Wir misch­ten uns un­ter die War­ten­den und har­ten der Din­ge, die da kom­men soll­ten. Ob­wohl man­che schon stun­den­lang hier stan­den, stör­te es nie­man­den. Ir­gend­wann war es dann so­weit. Al­le La­ter­nen er­lo­schen und das geist­li­che Ober­haupt er­schien. Es folg­te ei­ne lan­ge Ze­re­mo­nie, wo viel ge­sun­gen und ge­be­tet wur­de und das Licht der Auf­er­ste­hung sym­bo­lisch an al­le wei­ter­ge­ge­ben wur­de. Ir­gend­wann war der Platz vor der Kir­che ein ein­zi­ges Lich­ter­meer. So­viel ich wuss­te, muss­te jetzt die gan­ze Ze­re­mo­nie um die Kir­che lau­fen. Da dies aber we­gen der vie­len Leu­te nicht mög­lich war, ging die Ze­re­mo­nie den kom­plet­ten Platz ab bis zu McDo­nald und da­nach zu­rück in die Kir­che. Dort drän­gel­ten wir uns mit hi­nein und lausch­ten den für uns un­ge­wohn­ten Ab­läu­fen ei­nes or­tho­do­xen Got­tes­diens­tes. Die Kir­che war zum Bers­ten ge­füllt und wur­de über Laut­spre­cher nach au­ßen über­tra­gen. Lei­der wa­ren un­se­re ru­mä­ni­schen Freun­de sehr mü­de, so­dass wir ir­gend­wann auf­bre­chen muss­ten.
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Am nächsten morgen ging es Rich­tung Hei­mat. Als wir in Hö­he Zent­rum wa­ren, schlug ich Git­ta ei­nen kur­zen Stopp vor, um noch ei­ne hal­be Stun­de durch das Zent­rum zu schlen­dern. Doch aus die­ser hal­ben Stun­de wur­den zwei Stun­den und mei­ne rest­li­chen Dia­fil­me muss­ten al­le­samt dran glau­ben. Die gan­ze Stadt war zum Fla­nie­ren auf den Bei­nen. Gan­ze Fa­mi­lien zo­gen durch die In­nen­stadt, stan­den Schlan­ge am Park, um sich fo­to­gra­fie­ren zu las­sen. Das schöns­te aber wa­ren die Klei­der. Al­le hat­ten ih­re bes­ten Sa­chen her­vor­ge­holt, man­che Kom­bi­na­tio­nen wa­ren so schön und schi­enen aus ei­ner an­de­ren Zeit zu sein. Wir sa­ßen ein­fach nur da und schau­ten den Men­schen­mas­sen zu oder lausch­ten der Män­ner­grup­pe uns ge­gen­über, die so hef­tig dis­ku­tier­ten, dass man als sprach­un­kun­di­ger das Ge­fühl hat­te, die fal­len gleich über­ein­an­der her. Ir­gend­wann muss­ten wir uns los­ei­sen, denn es la­gen noch 1000 Ki­lo­me­ter Rück­rei­se vor uns.
Ostern
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