Baden in Băile Herculane

von Gudrun Pauksch

Die Kurstadt Băile Herculane (Herkulesbad) gehört zu den wichtigsten touristischen Anziehungspunkten Rumäniens. So steht es in Reiseführern, egal wie viele Jahre diese auf dem Buckel haben. Dieser Satz stimmt bis heute und so ergibt es sich auch für mich immer wieder, dass ich diese schöne Kurstadt am Fluß Cerna in Südwestrumänien umgeben von einer beeindruckenden und vielfältigen Landschaft und ausgestattet mit neuen und alten Kurhäusern, den unzähligen Hotels und Restaurants besuche.

Auch in diesem Jahr war ich begeistert vom Charme des Stadtzentrums in dem immer ein bisschen Renovierung betrieben wird und welches in mir ein "Jetzt-geht-es-aber-los-Gefühl" weckt. Jetzt GLEICH werden die wunderschönen Kurhäuser renoviert und bald strahlt die Altstadt wieder in ihrem alten Glanz!!!! Allerdings habe ich das Gefühl schon seit 8 Jahren. Und so ganz richtig viel ist noch nicht geworden.

Suchbild: Wo ist das Tourismusbüro?
Das Personal im versteckt gelegenen Tourismusbüro wirkt eher verschlafen. Im Mai 2008 hat sich die Suche danach nicht gelohnt, aber in der in der Nähe gelegenen Buchhandlung bekamen wir nicht nur gutgelaunte Tipps für Wanderungen durch das Cernatal und die umliegenden Gebirge, sondern auch Karten in denen die neu markierten Wanderwege eingetragen sind.

Der Hauptgrund die Stadt zu besuchen ist das heilende Wasser der unzähligen Thermalquellen, die in und um die Stadt herum sprudeln. Das Wasser ist hilft gegen alle erdenklichen Krankheiten und die Leute kommen nicht nur um darin zu baden, sondern bevorraten sich auch mit heilenden Trinkwasser.

Es gibt in Herkulesbad einige schöne Bäder, die dem europäischen Standard entsprechen, aber auch abenteuerlichere Bademöglichkeiten.

Mitten in der Stadt werden Körper bzw. Körperteile in jeder noch so winzigen Thermalquelle gewässert.

Meine Lieblingsbadestelle befindet sich ca. 3 km hinter dem Ortsausgang, normalerweise nicht zu finden und oft nur durch ein paar scheinbar völlig sinnlos am Straßenrand parkende Autos zu identifizieren. Die Quelle entspringt direkt unter der Straße und nachdem man die Böschung zur Cerna auf klitschigen Stufen hinunter geklettert und ca. 100 m auf der Uferbefestigung balanciert ist, kommt man zu einer Grotte, wo aus dem Dampf das fröhliches Geschnatter der Kurenden tönt.

Ohne sich zu zieren, an manchen Tagen in FKK, an anderen selbstverständlich in Textil, kann man die urige Leiter hinunter in des angenehm warme Heilwasser klettern.

Wer es ETWAS vornehmer mag, muss eine Kurve Richtung Herkulesbad zurück. Es empfiehlt sich immer den Blick zur Cerna zu richten, damit man das kleine Privatbad nicht übersieht. Bei gutem Wetter helfen aber auch die flatternden Handtücher an den 3 Ständen.

Der Eintritt ist übrigens auch hier frei.

Hier gibt es eine Umkleidemöglichkeit und eine Dusche sowie eine Toilette.
Der Wasserstand, der von Tag zu Tag variiert, wird mit einem Spezialstöpsel reguliert. Hinter das System bin ich auf Grund des Mangels an technischen Verständnis allerdings nicht gestiegen.
Wer mag kann sich in diesem Massagesalon massieren lassen, doch die meisten Badenden ziehen es vor, sich die Massage gleich im Becken unter den interessierten Blicken der Mitbadenden zu gönnen.
Kleine und größere körperliche Gebrechen, gern auch Warzen, werden ausführlich und tiefgreifend im Team aller Anwesenden besprochen

Nach anstrengender Tätigkeit gönnt sich der Masseur einen Schluck Tee.

Die Massagen im warmen Becken finden übrigens auch im Winter statt, dauern ca. 20 min und kosten 10 Euro.

Herzlichen Dank Herr Masseur und viel zufriedene Kundschaft!

Weitere Informationen auch unter http://karpatenwilli.com/images/mehedi01.htm

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