Kinderberg


Text: Petruta Simon
Fotos: Björn Reinhardt

Clip
Adi: Ob ich Weihnachten ein Geschenk hatte? (überrascht darüber, dass an Weihnachten eigentlich Geschenke verteilt werden, fällt ihm ein: „Ja, ich hatte einen Weihnachtsbaum!“)
Kinderstimmen: “O Tannenbau, O Tannenbaum.. bekommen wir jetzt keine Geschenke, werden wir die Eltern verhauen!“
Kinder
Im Hintergrund hört man Schafe blöken: „Määh! Määäh!“
Eine besorgte Mutter: „Adi, schnell… renn! Die Schafe irren wieder durch den Nachbargarten.
Was tust du da? Du bist jetzt groß, was willst du bei den Kindern?“
Kinderstimmen: „Fröhliche Kinderstimmen überall tönen durch die Lüfte froher Tag…. Fröhliche Gesichter überall“
Kinder
Unbekannte Stimmen: „Oh, wie schön ist Obcina!„
Berge links, Wälder rechts.. Menschen hier, Häuser dort.
Oh, guckt! Einen Pferd.. ein kleiner Prinz mit einen Pferd? Der kommt immer näher…
Vasi: „Hier für dich Irina, eine Schokolade und für deinen Papa ein Bier! Mein Pferd ist jetzt richtig erschöpft, ich bin sehr schnell geritten.“ Irina: (errötet im Gesicht) „Willst du etwas essen?
Kinderstimmen: „In der Obcina Stuberei gibt es manchen leckeren Brei."
Kinder
Ist das Märchen ein Märchen?
Es ist Realität!
Clip
Ein kleiner Ort auf der Er­de. Im „Ge­hirn der Ber­ge“ von Ru­mä­nien gibt es ein ganz be­son­de­res Berg­dorf.
Es ist nicht irgend­ein Berg­dorf, es heißt Ob­ci­na! Vie­le wa­ren schon dort, aber vie­le noch nicht und vie­le wer­den nie dort hin­kom­men. Ein klei­ner Fleck auf der Er­de wo man die Rea­li­tät als Mär­chen er­lebt, oder eben an­ders­rum. Und wenn man ein­mal dort war, nimmt man ganz be­stimmt ei­ne Leh­re mit. Dort er­lebt man, dass aus Plas­tik­fla­schen Tie­re, aus Brenn­holz Häu­ser für die Tie­re, und aus Pul­lo­vern und Kopf­tü­cher Pup­pen zum Le­ben er­weckt wer­den kön­nen. Ein Ort, wo Kin­der das Es­sen nicht aus Sand ma­chen son­dern aus Le­bens­mit­tel - und es schmeckt! Für man­che be­deu­tet das Ar­mut? Für man­che be­deu­tet das Kunst, man­che be­wun­dern die schö­nen „Bil­der“ und wür­den am Liebs­ten dort blei­ben, man­che schä­men sich da­für. Ne­ben den Kin­dern sieht man auch Er­wach­se­ne ab und zu… Kin­der ent­wi­ckeln „Selbst­be­schäf­ti­gungs­the­ra­pien“ und die Er­wach­se­nen „tun“ so, als wür­den sie von früh bis abends hart auf den Fel­dern ar­bei­ten.
Wer nicht glaubt, dass der Kinderberg auch wirklich existiert, HIER der Beweis.
Es grüßt herzlich
Petruta einst unterhalb von Obcina, zur Zeit im Berliner Exil
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