Es ist die Reise der Bilder, die ihr sonst nie zu Gesicht bekommen hättet. Es sind die Bilder, die man niemandem gerne zeigt. Sie landen im virtuellen Papierkorb oder in der echten Tonne und haben nie die Chance, jemandem einen ungeschönten Eindruck von dem, was man erlebt hat, zu geben. Die Bilder, die eben nicht zeigen, wie grandios und toll alles war, wie gut die Kamera ist und wie wundervoll alles vor Ort aussah. Dies sind die echten Bilder. Die, die ich aussortiert habe und denen ich jetzt ihren Auftritt geben möchte. Es sind die verwackelten, unscharfen, uninteressanten und unspektakulären Bilder. Es sind die mit Fingern vor der Linse, Armen im Bild und verzerrten Gesichtern. Es sind die, die man in der Hoffnung schießt, dass am Ende vielleicht doch noch irgendwas rauszuholen ist aus den Bildern. Was war das noch für eine Zeit, als man mit einem Film 36 Fotos hatte und man sich ganz genau überlegen musste, was man knipst.
Welch‘ Luxus heute einfach unbegrenzt fotografieren zu können. Und wie schade für all die Bilder, die nie die Chance bekommen gesehen zu werden. Nun denn, hier sind einige davon. Im Sommer bin ich mit einem Auto quer durch’s Land gefahren. Ich hatte 3 Freunde aus Italien dabei, die das erste Mal in Rumänien waren und denen ich das Land zeigen durfte. Es ging durch Siebenbürgen, an der Küste runter und rauf, ein bisschen ins Delta und dann über Moldavien, Transnistrien und Odessa zurück nach Bukarest. Hier – da es der Rumänienadventskalender ist, nur die Rumänienbilder.
Ich hoffe, dass die Bilder euch ein bisschen das Gefühl vermitteln können, wie es ist, aus einem fahrenden Auto heraus Fotos zu machen. Vielleicht helfen sie auch, ein bisschen auf sich selber zu schauen. Gerade in Zeiten von Social Media, Instagram, Snapchat etc. passiert es schnell, dass man sich unglaublich toll darstellt und sich dabei die Wirklichkeit verzerrt. Einfach ein bisschen mehr Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit in dem, was man macht und erzählt und zeigt. Und auch, wenn man nicht das perfekte Weihnachtsgeschenk findet, es vielleicht Ecken und Kanten hat oder selbstgemacht ist und man eben gerade erst Stricken gelernt hat: wenn es aufrichtig und ehrlich geschenkt wurde, mit Herzenswärme und guten Gedanken dazu, dann kann es gar nichts besseres geben.