Fast jeder kennt die Straßensammlungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, gerade vor Totensonntag. Die wenigsten wissen jedoch, was damit geleistet wird.
Das heutige Kalenderblatt soll einen kleinen Einblick geben.
Am 17. September diesen Jahres brach eine Gruppe deutscher Soldaten aus Thüringen mitten in der Nacht auf und fuhr über Österreich nach Arad in Rumänien.
Wir übernachteten eine Nacht in einem Hotel der rumänischen Armee, um am nächsten Tag unser eigentliches Ziel in der Nähe von Bukarest zu erreichen.
Wir wurden in der Logistikschule der Armee untergebracht und sehr freundlich aufgenommen.
Unser Auftrag war es, in Titu Salcuta einen verwilderten deutschen Friedhof für Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges innerhalb von zwei Wochen wieder herzurichten. Unterstützung erhielten wir dabei von rumänischen Soldaten.
In den zwei Wochen reinigten wir gemeinsam die Kreuze von Verschmutzungen, erneuerten kaputte Steine, beschnitten Bäume und gaben mit Farbe den Toten ihre Namen wieder.
Petrus war uns hold und wir konnten unsere Aufgaben bei Sonnenschein erledigen.
Ein Highlight dieser Reise war der ständige Kontakt mit den rumänischen Soldaten und Einheimischen. Dank meiner guten Englischkenntnisse war ich viel als Übersetzer für unseren Hauptverantwortlichen eingesetzt. Wo kein Englisch zum Erfolg führte half eine App oder Zeichensprache beim Übersetzen.
Am Wochenende hatten wir Freizeit und wir fuhren mit einem Mietwagen nach Konstanza ans Schwarze Meer. Trotz Sonne war das Wasser sehr kalt. Aber wenn man schon mal die Gelegenheit hat, sollte man Sie auch nutzen - also ab in die Badehose und mit Vollgas ins Meer.
Am nächsten Tag ging es zum Schloss Bran auf den Spuren von Vlad Dracul.
Dies war ein weiterer Höhepunkt für mich, da ich schon als Kind die Burg von Dracula sehen wollte. Manche Wünsche gehen in Erfüllung.
Nach dem Schlossbesuch ging es nach Brașov/Kronstadt und wir bummelten durch die Straßen der historischen Altstadt.
Nach dem Wochenende war Endspurt angesagt und mit neuer Kraft ging es an die letzten Arbeiten auf dem Friedhof.
Dieser wurde in einer feierlichen Zeremonie übergeben und die Anteilnahme der Bevölkerung und der Medien war groß.
Nun waren zwei Wochen schon wieder vorbei und mit jeder Menge Eindrücke und neuen Freunden ging es wieder Richtung Deutschland.
Eines steht jedenfalls fest – Rumänien – ich komme wieder!