Jedes Kind, das am Internationalen Musiklager MUSIC CAMP INTERNATIONAL teilgenommen hat, kann sicherlich auf interessante Weise erzählen, wie es diese wundervolle Veranstaltung kennengelernt hat.
Vor sieben Jahren besuchte ich die fünfte Klasse, als die Musiklehrerin der Schule einen Chor gründete, der aus zehn Kindern bestand, die deutsch konnten und die bei einem Wettbewerb deutsche Volkslieder singen sollten. Nach dem Wettbewerb fragte sie uns, wer an einem Musiklager teilnehmen möchte, das am Ende der Sommerferien im Rahmen des alle zwei Jahre in Bukarest organisierten Festivals für klassische Musik “George Enescu” stattfindet. Das Lager sollte eine Woche dauern. Und ich war einfach nur glücklich, am MUSIC CAMP INTERNATIONAL teilnehmen zu dürfen. Ich konnte mir allerdings damals nicht vorstellen, was für eine Faszination sich hinter diesem Namen verbirgt!
Der Sommer verging, die Ferien nach Abschluss der 5. Klasse waren fast zu Ende, da begann das Lager. Am ersten Tag trafen wir, mehr als 300 Kinder aus ganz Bukarest, ein. In einer Woche sollten wir fünf, sechs Lieder lernen, um sie bei dem Konzert aufzuführen. Das waren aber keine Kinderlieder, sondern Lieder von Beethoven oder Händel! Die Erfahrungen der Organisatoren war entscheidend! Die Lehrer motivierten uns und mit der großartigen Hilfe von Connie, der Dirigentin, gaben wir zusammen mit dem Symphonieorchester vor hunderten von Zuhörern das Konzert. Wir hatten gar nicht alle auf der Bühne Platz, weshalb Connie uns zwischen die Zuhörer platzierte.
Ich hatte die Möglichkeit, nicht nur Stücke zu singen, von denen ich nicht einmal geträumt hatte, sie jemals erlernen zu dürfen, sondern ich durfte lernen, eine Melodie zu Instrumenten zu singen, von denen ich zuvor nicht einmal wusste, dass es sie gab. Orff, klassische Glocken, Resonanzglocken usw..
In jedem Jahr veranstaltet das MUSIC CAMP INTERNATIONAL zu Ostern das Lager „Ostern mit Meistern“. Das kann ich kaum erwarten. Fast einhundert Kinder aus dem ganzen Land finden sich für eine Woche in einer Stadt zusammen (Cluj, Sibiu, Brașov, Sinaia, Iași...).Einige von ihnen kenne ich bereits aus anderen Lagern, viele sind aber auch neu. Wir freuen uns, dass wir die ganze Zeit zusammen sein können. Aber neben Chor und Instrumenten gibt es auch noch verschiedene Aktivitäten, Spiele, Talente-Abend, Film. Alles ist amüsant, weil auch die Lehrer genau wie wir an allem teilnehmen. Wir fühlen uns wie in einer großen Familie!
Das Programm ist anspruchsvoll, insbesondere für jemanden mit nur wenig Erfahrung, aber wir arbeiten hart, und das Ergebnis sieht man im Konzert. Es ist ein Tag der Freude und voller Traurigkeit, wenn der Moment des Abschieds von solch herrlichen Menschen kommt. Und es sind so viele...!!!
Das ist meine Geschichte. Vielleicht ist sie nicht so interessant, aber sie hat mein Leben sehr verändert.
Mein besonderer Dank geht an Connie Fortunato, Initiatorin und gute Seele dieses Projektes. Sie kommt aus Amerika nach Rumänien, um den Kindern mithilfe der Musik ein Fenster zu einer herrlichen Welt zu öffnen.
Mein Dank gilt auch Eszter, die sich zusammen mit ihrem Lehrerteam neben dem Unterricht mit den Kindern um Organisation, Unterbringung, Essen, Orchester kümmert. Sie unternehmen alles, damit es uns an nichts fehlt und damit wir uns wohl fühlen. Es sind Menschen, die an die Vorbildwirkung der Musik glauben und deren Leidenschaft ansteckend ist!