Rumänien im Sommer oder im Herbst - na klar, schon viele Male! Aber im Winter, zu Weihnachten? Da muss doch massig Schnee liegen und können wir Langlauf in den Karpaten machen und wie feiern denn unsere Nachbarn das Fest und was gibt es zu essen und welche Bräuche werden (noch) gelebt...Fragen über Fragen.
Unsere Sachen wollten wir mit einem Schlitten zur Cabana bringen, das war eine üble Plackerei durch den Wald im Dunklen und ohne Schnee und schwerstens bergauf. Irgendwie denkt man immer, man verhungert und verdurstet und man will sich auch was Gutes gönnen und dann wird noch das und das gekauft... . Also Schlitten ging nicht. Nun mussten wir alles noch auf die Rucksäcke basteln und den Rest in die Hände. Wir waren zwar vier Personen, aber trotzdem sind uns immer nur zwei Arme gewachsen. Wir griffen zu Plan B und lagerten einige Sachen im Walde zwischen, auf dass sie morgen noch da sind und wir sie im Hellen holen.
Für die Lebensmittel hatten wir im Sommer schon eine Bestellung bei einem Nachbarn (eine Stunde Fußweg bergauf), unserem Freund Mitika und seiner Frau Marianna aufgegeben. Dieses Paar lebt weitestgehend autark, außer Öl und Gewürze benötigen sie nicht viel aus dem Hauptort. Alle bestellten Lebensmittel (mehr bio geht nicht) lagen bereit.
Auch ein Tannenbäumchen sollte es geben, schließlich muss auch das Ambiente stimmen. Leider wurde unser Bradului arg vom Wind gezaust.
Das ist noch ein Bild aus besseren Tagen. Als wir im Laufe des Urlaubs von einer Wanderung zurückkamen lag der Baum etwas vom Haus entfernt und die Lichterkette fehlte. Helle Empörung! Wer war der Dieb, das gibt’s doch nicht, sollen die Leute doch im Dorf sich selber eine holen, kann ja nicht so teuer sein!!
Abends kam ein Nachbar (dieser Begriff bezieht sich auf weite Entfernungen) mit Resten der Lichterkette vorbei. Was war passiert? Seine Schafe waren bei uns und sie schubbern sich gerne am Haus und überhaupt an Allem. Dabei müssen einige aus Versehen die Lichterkette mit ihren kleinen Hörnern aufgespießt haben. Die Panik ergriff die armen Schafe und diese rannten im wilden Galopp den Berg hinunter Richtung Heimat. Der Schafbesitzer staunte nicht schlecht über seine geschmückten Schafe.
Der Weihnachtsabend verlief für uns traditionell, das heißt Peter Schreier singt Weihnachtslieder, das Rachermännel gibt Alles, der Schwibbogen leuchtet und wir sind platzevoll vom Essen und genießen zwei Verdauungstropfen.
Der erste Feiertag vergeht mit Ruhe und Besinnung. Kein Fernseher (besitzen wir gar nicht), kein Smartphone (besitzen wir gar nicht), kein Computer (besitzen wir zwar, aber in Deutschland).
Stattdessen Wandern und in die Weite schauen.
Welch buntes Gewimmel und Getümmel! Der ganze Ort ist auf den Beinen, es ist bunt und laut ...und schön. Die Dorfjugend probt schon geraume Zeit, um dies hier zu präsentieren.
Am folgenden Tage fuhren wir nach Zarnesti. Dort begegneten wir diesen tollen Gestalten. Sie gingen von Haus zu Haus und bekamen einen Obolus für ihre Darbietungen.
Nun kommen wir zur nächsten Frage. Schmücken die Rumänen ihre Häuser auch zum Fest des Lichtes, wie es häufig in Deutschland zu beobachten ist?
Silvester verbrachten wir auf unserem Berg mit den Nachbarn. Mit Lagerfeuer, Musik und Tanz sowie einer 360- Grad-Aussicht verabschiedeten wir das alte Jahr.
Zuvor speisten wir aber noch vorzüglich.
Die Grundlage für die kommenden Stunden war hergestellt.
Die restlichen Tage verbrachten wir mit Spaziergängen und kleinen Beschäftigungen.
Ein Freund wollte uns die Qualitäten seines Jeeps präsentieren und holte unser Gepäck ab.
La revedere Romania!
Und jetzt unsere Weihnachtsgeschenkbilder von der Wildkamera im Herbst!!!