Gott hat viele Häuser in Sibiu/Hermannstadt, auf einem Radius von etwa 1 km stehen Kirchen der verschiedensten Konfessionen. Die Menschen der jeweiligen Religion suchen das entsprechende auf. Friedlich, in einem Nebeneinander.
Die Evangelische Stadtpfarrkirche, erbaut auf den Überresten einer der Jungfrau Maria geweihten romanischen Basilika, ist mit dem 73 m hohen Turm eines der Wahrzeichen der Stadt.
Nur einen Steinwurf entfernt befindet sich die im frühen Wiener Barock erbaute römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche, in der drei Ethnien ihre Gottesdienste zelebrieren, weshalb diese dreisprachig abgehalten werden.
Von der Reformierten Kirche kann man schon die Kuppeln der Orthodoxen Kathedrale „Heilige Dreieinigkeit“ sehen, die an die Haga Sophia in Istanbul erinnern.
Johanniskirche, Ursulinenkirche und Franziskanerkirche, wo 2011 „Ghost Rider“ mit Nicolas Cage gedreht wurde, sind auch nicht weit.
Von schlichter Schönheit präsentiert sich die Synagoge mit der neugotischen Fassade und der Kassettendecke.
Auf dem Weg in die Unterstadt befindet sich die älteste Kirche der Stadt, die aus dem Jahr 1292 stammende Asylkirche mit der ältesten Glocke Hermannstadts, die die Inschrift „ad iuva nos deus“ trägt.
Die Kreuzkapelle auf dem Bahnhofsplatz heißt den Besucher willkommen oder verabschiedet ihn. Interessant ist, das im Jahre 1417 vom österreichischen Künstler Peter Lantregen aus einem einzigen Felsblock gehauene Kruzifix.
Auf weitere in der Stadt verstreute Kirchen stößt man auf Schritt und Tritt. In allen Kirchen wohnt die Zuversicht und der Glauben an das Gute. Der Augenblick der Wahrheit überflutet das Innere des Raumes, wenn sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Vitralien ihren Weg bahnen und die Zeit sich auflöst.
Dann werde ich wieder zu dem kleinen Mädchen, das an der Hand des Vaters Sonntag für Sonntag die Katholische Kirche aufsucht und neben einer der dorischen Doppelsäule steht und sich Fragen stellt, die auch heute unbeantwortet bleiben.