Salzbaden ohne Meer


von Janet & Andreas

Salzbadewanne
Auf unseren Rei­sen durch Ru­mä­ni­en zieht es uns im­mer wie­der zu ver­schie­de­nen Salz­seen oder -bä­dern, von de­nen es im Land so ei­ni­ge gibt. Wir ge­nie­ßen da­bei die Zeit, nicht nur um in der Son­ne zu ba­den, son­dern um im Was­ser zu schwe­ben und Haut und Kör­per ei­ni­ge ba­si­sche Stun­den zu gön­nen. Das vie­le Weiß­brot, Mi­ti­tei nebst Bier und dem ei­nen oder an­de­ren Pa­lin­ka müs­sen ja ir­gend­wie neu­tra­li­siert wer­den.
Badestrand
Also auf nach Oc­na Si­biu­lui (Salz­burg) in der Nä­he von Si­biu. Wie die deut­sche Be­zeich­nung des Or­tes Salz­burg ver­rät, prägt das The­ma Salz die­se Ge­gend schon seit Jahr­hun­der­ten. Frü­her für die Salz­ge­win­nung be­stimmt, la­den heu­te die ein­ge­stürz­ten Mi­nen, in de­nen sich das Was­ser sam­mel­te, zum Ba­den ein. Auch wird das sal­zi­ge Was­ser in un­zäh­li­ge Pools und Bas­sins der vie­len Ho­tel­an­la­gen des Or­tes ge­pumpt, um ei­ne Bal­neo­the­ra­pie an­zu­bieten.
Salzbecken
Wir bleiben den von ver­schie­de­nen Bass-Beats häm­mern­den, coo­len VIP-An­la­gen fern und lö­sen Ti­ckets für den Kom­plex „Stran­dul Bai­le Oc­na“. Hier be­fin­den sich auf ei­nem gro­ßen Are­al ei­ni­ge klei­ne Seen mit ver­schie­de­nen Salz­ge­hal­ten, reich­lich Wie­se mit Lie­ge­stüh­len und zur Stär­kung Lan­gos- oder Mi­ti­tei-Bu­den - was will man mehr. Den ers­ten Schwe­be­mo­ment ge­nie­ßen wir im La­cul Brân­co­veanu. Mit sei­nem Salz­ge­halt wie im To­ten Meer, tan­zen un­se­re Kör­per wie zwei Bo­jen auf dem war­men Was­ser da­hin. Ent­span­nung pur, mit Blick in den blau­en Him­mel und der Wind schiebt ei­ne Her­de wei­ßer Wat­te­wol­ken aus dem na­hen Fa­ga­ra­scher Ge­bir­ge vor­bei...
Pärchen im See
Salzsee
Lacul Brâncoveanu
Salzsee
Die Bruchkante der Salz­stö­cke gibt re­gel­mäßig neues Salz hinzu.
Hände
…genug geträumt! Es steht noch ei­ne Schlamm-/Moor­the­ra­pie an. Auf dem Grund des fla­chen Salz­sees „La­cul Ne­gru“ hat sich ei­ne pech­schwar­ze, glit­schig-schlam­mi­ge Mas­se ab­ge­setzt. Die­se auf Pro­blem­zo­nen des Kör­pers auf­ge­tra­gen, soll Lin­de­rung ge­gen al­les Mö­gli­che brin­gen. In Un­kennt­nis des the­ra­peu­ti­schen An­sat­zes und der even­tu­ell noch kom­men­den ge­sund­heit­li­chen Pro­ble­me, set­ze ich auf ei­ne pro­phy­lak­ti­sche Voll­be­hand­lung... man weiß ja nie.
Salzsee
Die Haut gut sonnen­ge­schützt, trocknet die hei­lende Masse unter ver­stärktem Krabbeln und Jucken langsam ein.
Sonne
Salzsee
Es gibt doch noch einige, die auf eine Voll­be­handlung setzen.
Mann mit Schlamm
Nach zahlreichen Ki­lo­me­tern durch das wun­der­schö­ne Rei­se­land Ru­mä­ni­en kom­men wir in Tur­da vor­bei. Auch hier gibt es Salz­seen und Bä­der so­wie das be­kann­te Berg­werk „Sa­li­na Tur­da“. Die Ta­ge wa­ren heiß und so fällt die Ent­schei­dung klar auf Rei­ni­gung durch Bal­neo­the­ra­pie. Wir mei­den wie­der die mo­der­nen tou­ris­ti­schen Neu­an­la­gen und stel­len das Wohn­mo­bil am al­ten Salz­bad „Bai­le Tur­da“ ab. Hier gibt es ei­nen klei­nen See mit ge­rin­gem Salz­ge­halt, gut ge­eig­net für das schnel­le Abend- und Mor­gen­bad, da er frei zu­gäng­lich ist.
Wohnmobil
Salzsee
Am Tage lockt gegen­über das Bad mit sei­nem Flair des Ein­fa­chen, al­les gut ge­pflegt, Ver­zicht auf Be­spa­ßung, aus den Laut­spre­chern er­klingt noch ru­mä­ni­sche Mu­sik, statt Eng­lisch-Pop von der Stan­ge und die Son­ne lacht da­zu. Al­so ab ins „di­cke“ sal­zi­ge Was­ser...
Landschaft mit Salz
Salzsee
Salzsee
...und einfach treiben lassen!
In der Nähe das alten Ba­des gibt es noch ei­ni­ge ver­lan­de­te Salz­seen und auch hier hat sich der hei­len­de Moor­schlamm ab­ge­setzt. Ei­ne sehr gu­te Ge­le­gen­heit, um es den Ein­hei­mi­schen gleich zu tun und noch­mal dick auf­zu­tragen...
Hände
Salzsee
Salzsee
...und „abzutauchen“. Nach einem müh­sa­men Tüm­pel-Aus­stieg und (zu) aus­ge­präg­ter Tro­cken­pha­se zieht die schwar­ze „Cre­me“ tief in Haut und Ba­de­ho­se ein und hin­ter­lässt für die nächs­ten drei Ta­ge ei­nen spe­ziel­len Kör­per­duft in Wohn­mo­bil und Klei­dung. Nicht ganz ge­sell­schafts­fä­hig, aber zu­min­dest ein per­fek­ter Mü­cken­schutz!
Mücke
Salzsee
Die Lavendelbündel im Wohn­mo­bil bau­meln wild auf der kur­ven­rei­chen Fahrt von Ba­ia Ma­re über den Pa­sul Gu­tâi in Rich­tung Ma­ra­mu­res und be­kämp­fen den Duft des Fah­rers be­dingt er­folg­reich. Wir pla­nen, im ver­mut­lich ur­sprüng­lichs­ten Ge­birgs­zu­ges Ru­mä­niens, noch ei­ni­ge Ta­ge zu ver­brin­gen. Auch hier gibt es ein Are­al, in und um Oc­na Șu­ga­tag, mit na­tür­li­chen Salz­seen und Salz­bä­dern.
See
Das Wetter ist wie­der per­fekt, um nach zu­rück­ge­leg­ten Wan­der­ki­lo­me­tern im Salz­bad zu ent­span­nen. Das grö­ße­re Bad-Are­al, wel­ches di­rekt an der Stra­ße im Ort liegt, ken­nen wir schon von letz­ten Rei­sen und so geht es die­ses Mal mit dem Au­to in das un­ter­halb von Oc­na Șu­ga­tag ge­le­ge­ne al­te Bad. Da es et­was ver­steckt liegt, gibt hier kaum Gäs­te, aber un­se­re wün­schens­wer­ten Ba­sics sind vor­han­den. Ru­mä­ni­sche Me­lo­dien, der Grill brennt, der Küh­li für ein „Be­re re­ce“ surrt im Schat­ten und ei­ne „Cior­bă ță­ră­neas­că“ kommt lang­sam auf Tem­pe­ra­tur, ge­nau­so wie das noch küh­le, dunk­le Salz­was­ser in der Vor­mit­tags­son­ne.
Musik am See
Salzsee
So ein Schild ist schnell übersehen
Salzsee
Wir bleiben dem Anspruch des Einfachen treu
Salzsee
Tagebuchschreiben mit Ausblick
Mit lauten Worten „Masaj bun, veniți..” bie­tet der an­säs­si­ge Mas­seur sei­ne Dienst­leis­tung feil. In An­be­tracht der har­ten Wa­den vom Wan­dern ei­gent­lich kei­ne schlech­te Idee, doch ich be­las­se es lie­ber bei dem hei­len­den Salz­bad...
Waden
Salzsee
Salzsee
...und ver­zich­te so­gar auf ei­ne Moor­pa­ckung, die im na­he ge­le­ge­nen Na­tur-Salz­see mög­lich ge­we­sen wä­re. Aber „di­cke Luft“ woll­te ich uns auf der Heim­rei­se er­spa­ren und so sind wir zu­sam­men vol­ler schö­ner Ein­drü­cke wie­der aus Ru­mä­nien ver­duftet.
glückliches Pärchen
(Ps. Habe mir noch zwei gro­ße Was­ser­fla­schen „Schwar­zes Gold“ heim­lich ab­ge­füllt, für das nächs­te Ba­de­wo­chen­en­de in der Hei­mat. 🙂)
Flaschen
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