Die Wunder Transsilvaniens


Joscha Remus / Reiseautor & poetischer Reporter

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Siebenbürgen ist kein Land für Instant-Tou­risten. Eile ist nicht ge­bo­ten. Der eigent­liche Reich­tum des Lan­des ist in ab­ge­le­genen länd­li­chen Ge­bie­ten noch zu fin­den. Das Wert­vollste im Leben über­haupt: Zeit!
Deshalb habe ich mir für mein neues Buch jede Menge Zeit ge­gönnt. Ein paar Jahre sind es ge­wor­den. Hier also nun ein kleiner Aus­schnitt aus diesem Werk. Sie­ben­bür­gen, wie die Region auf Deutsch heißt, ist ein Land des Zau­bers und der uner­war­teten Wunder.
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Dort, wo vor 200 Millionen Jahren ein Urmeer toste, finden sich heute bi­zarre Felsen, atem­be­rau­bende Wasser­fälle, wilde Schluch­ten, mehr als 10.000 Höh­len, Smaragd­seen, Ur­wälder und Mammut­bäume.
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Wer hätte gedacht, dass es im Land »jen­seits der Wälder« Wasser­büf­fel­rei­te­rin­nen, Ster­nen­schmiede, Zun­der­schwamm­schnit­zer und Alp­horn­blä­se­rin­nen gibt? Wer hätte ver­mutet, traum­hafte Vul­kan­krater und Basalt­or­geln zu finden? Trans­sil­va­nien ist immer für eine Über­ra­schung gut.
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Kommt mit mir auf diese Zeitreise. Denn Trans­sil­va­nien hat Dinge zu bie­ten, die im übri­gen Eu­ropa kaum mehr zu fin­den sind.
Im Landesteil Kalotaszeg zum Bei­spiel, von dem selbst viele Be­woh­ner Sie­ben­bür­gens noch nie etwas ge­hört haben, finden sich ur­alte Bräuche und Hand­werks­künste. Vor Far­ben über­bor­dende Nach­lass­zimmer, in denen die Frauen seit Gene­ra­tio­nen alles selbst ge­webt, ge­klöp­pelt oder ge­spon­nen haben.
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In Siebenbürgen kann man die Lang­sam­keit neu ent­de­cken. Des­halb ver­zichten einige Ge­mein­den be­wusst auf die Asphal­tie­rung ihrer Wege. Blei­füße sind weder in Cund noch in Mă­gura, Miclo­șvar oder Cobor will­kommen.
Genießt also nun in der Advents­zeit hier meinen Beitrag. Nehmt Euch Zeit für die Ruhe der Feld­wege, für eine Wasser­büf­fel­rei­terin und Zun­der­schwamm­schnit­zer, Alp­horn­blä­se­rin­nen und einen Schmied, der auch ein Licht­ma­gier ist. Nehmt euch Zeit für den Kar­pa­ten­sa­fran, die ein­zig­ar­ti­gen Step­pen­pfingst­ro­sen oder end­lose Son­nen­blu­men­wie­sen. Oder für den Früh­jahrs-Zau­ber von Holz­mengen: Aber­tau­sende Nar­zis­sen, deren strah­len­des Weiß mit den schnee­be­deckten Ber­gen wett­eifert.
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Viel Vergnügen.
Mein Buch über Siebenbür­gen zeigt 111 Orte im Bild und län­geren Text. Der Titel „111 Orte in Trans­sil­va­nien die man ge­sehen haben soll“ wurde vom Ver­lag so ge­wählt. Aus recht­li­chen Grün­den darf ich Euch hier nach­fol­gend nur einige ge­kürzte und wenige län­gere Texte, so­wie eine klei­nere Aus­wahl an Bil­dern zei­gen. Aber neben den 111 Orten gibt es noch ein­mal wei­tere 111 Ex­tra-Tipps für die­ses wun­der­schöne Land. Natür­lich haben auch die wun­der­ba­ren Kirchen­bur­gen Ein­gang ins Buch ge­fun­den! Keine Sorge! Aber mir war wich­tig, vor allem, sel­tene und weni­ger be­kannte Orte und Men­schen in mei­nem Buch zu prä­sen­tie­ren. Nun schaut, lest und staunt. Denn es wird hier Dinge geben, die ihr noch nie zu­vor ge­sehen habt.
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Das Buch könnt ihr im Buchhandel erwerben.
Sehr gerne könnt ihr mir auch schreiben. Ich freue mich auf Euer Feed­back. joscha.remus@email.de
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Frau sitzt auf einem Büffel
Die Büffelreiterin von Daneș
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Ihr seht die Wasserbüffelreiterin Sofia auf ihrem Ritt zur Melk­sta­tion. Ihre Mutter Corina Pop be­rei­tet wun­der­ba­ren Büffel-Moz­za­rella zu, den man käuf­lich er­wer­ben kann. Im Sommer gibt es Büffel­milch-Eis­creme. Vor­her an­ru­fen: Corinas Büffel-Moz­za­rella ist sehr be­liebt. Die Töch­ter sprechen Deutsch. Corina und George spre­chen neben Rumä­nisch auch Eng­lisch.
Adresse: Corina und George Pop, Strada Prin­ci­pală 276, Daneș 547200, Tel. +40/749987739.
Blumenwiese vor Gebirgsmassiv und einem Dorf
Das Narzissenfeld im Harbachtal
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Anfahrt: Hosman (Holzmengen) 557168 liegt 22 Kilo­me­ter öst­lich von Hermann­stadt. Das Nar­zis­sen­feld liegt vor den Toren der Stadt auf der nörd­li­chen Seite des Flüss­chens Hâr­ti­baciu (Har­bach)
Mühlenrad neben einer Holzwaschmaschine
Die Wassermühle von Bologa - Die wohl schönste Wasch­maschine der Welt.
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Vor etwa 200 Jahren kam in Bologa jemand auf die Idee, eine Wasser­mühle, die einst zum Mahlen von Ge­treide diente, in eine Wasch­ma­schine für Teppi­che zu ver­wan­deln. Seit­dem ist das, was die heu­tige Be­sit­zerin der Wasser­mühle, Moră­rița Floa­rea, ihren »wun­der­ba­ren Wir­bel­sturm« nennt, eine ein­zige Er­folgs­ge­schichte.
Adresse: Moara de apă de la Bologa, Strada Prin­ci­pală 167, Bologa 407471
Vulkankrater
Der Krater von Racoș - Der schönste Vulkan Rumäniens.
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Anfahrt: Im Nordosten des Kreises Brașov (an der Bahn­strecke Teiuș-Bra­șov) liegt der Ort Racoș (507175), etwa 20 Kilo­me­ter öst­lich von der Klein­stadt Rupea an der Kreis­straße (Drum jude­țean) 131C. Von Racoș aus ist der Natio­nal­park mit dem schönen Kra­ter gut aus­ge­schildert.
bunter Vogel mit Insekt im Schnabel
Die Schlucht von Zărnești - Mauerläufer, Wasseramseln und Königsteinnelken.
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Wenn es um Kletterkünstler geht, die in der Schlucht von Zărnești so zahl­reich zu fin­den sind, wür­den so­wohl der Schön­heits­preis als auch die Gold­me­daille fürs Sport­klet­tern sicher­lich an den Mauer­läu­fer gehen. Seine in der Sonne rubin­rot fun­keln­den Flü­gel können es mit den attrak­tivs­ten tro­pi­schen Schmetter­lin­gen auf­neh­men. Der Höhlen­brüter be­vorzugt steile, karge Fels­wände und liegt da­mit in der Zer­neschter Schlucht gold­richtig. Der ar­tis­tisch ver­an­lagte Vogel kann die steil­sten Wände er­klet­tern und kommt so auch an fast un­zu­gäng­liche Stellen.
Anfahrt: Die Zărnești-Schlucht befindet sich im Natio­nal­park Piatra Crai­ului im Kreis Bra­șov. Die Schlucht ist am ein­fachsten über die Stadt Zăr­nești (505800) zu er­rei­chen: Über die Rua Râului ins Valea Pră­păs­tiilor. Park­mög­lich­keit am Boto­rog-Brun­nen.
rote Blumen
Die Steppenpfingstrosen - Eine Geschichte der blutigen Tränen.
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Das botanische Reservat und Natur­schutz­ge­biet von Zau de Câmpie im Kreis Mureș ist der ein­zige Ort in Eu­ropa, an dem es dieses rot leuch­tende Blü­ten­wunder gibt. Über­all auf un­serem Kon­ti­nent ist die zarte Step­pen­pfingst­rose aus­ge­stor­ben und zählt so­mit nicht nur zu den schöns­ten, son­dern auch zu den seltens­ten Be­woh­nern Trans­sil­va­niens.
Anfahrt: Zau de Câmpie (547660) liegt zwischen Turda und Târgu Mureș an der Straße 151. Die Reser­vația de Stepă (wie das bota­nische Reser­vat auf Rumä­nisch heißt) liegt fünf Kilo­me­ter nord­west­lich des Orts und ist gut aus­ge­schil­dert. Ciprian Cenan und Daniella Urs, Tel. +40/743317116
Mann bearbeitet ein Holzstück an einer Werkbank
Der Geigenbauer von Reghin - Die Meister­stücke von Claudiu Mare.
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Adresse: Claudiu Mare, Strada Pasunii 15, Reghin 545300. Bitte vor­her – auf Rumä­nisch - an­schrei­ben. Eigent­lich möchte der Meis­ter nicht ge­stört werden.
großes Holzkarusell mit Seil
Das Pferdesalzkarussell.
Die traurige Geschichte zu die­sem Expo­nat möchte ich hier jetzt nicht er­zählen. Sie ist aus­führ­lich in meinem Buch nach­zu­lesen.
Adresse: Salina Turda (Salz­berg­werk), Aleea Durgău­lui 7, Turda 401106
Funkenregen beim bearbeiten von Metall
Der Lichtmagier - Erkenntnisse im Funken­regen.
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Adresse: Die Schmiede des Zau­ber­magiers Nagy György fin­det man in DJ131 34, Tăli­șoara 527058, Tel. +40/727859559. Be­sich­ti­gungen nur per Grup­pen­an­mel­dung im Cas­tel Hotel Daniel, DJ131, Tălișoara 520064, Tel. +40/725942787, danielcastle.ro. Ach­tung: Diese sehr sel­tene Auf­nahme des Fun­ken­re­gens ge­lang mir zu­fällig vor Jahren wäh­rend einer ge­buch­ten zwei­stün­di­gen ex­klu­si­ven Foto-Ein­zel­ses­sion. Nun macht Herr Nagy György aller­dings nur noch Grup­pen­füh­run­gen!
Feld mit Sonnenblumen und Pferdefuhrwerk
Der Ozean aus Sonnenblumen
Adresse: Die Felder liegen süd­lich der Ge­mein­de Johan­nis­dorf (Sân­tioana, 407569). Buchung von Kutsch­fahr­ten bei Jonas und Ulrike Schäfer im wun­der­ba­ren Resort Valea Verde, Strada Prin­ci­pală ­119, Cund, Bahnea 547057
königlich eingerichtetes Zimmer mit alten Möbeln und verziertem Kachelofen
Das königliche Gästehaus zum Anmieten
Neben dem Gästehaus in Viscri kann man auch das könig­liche King Charles III. Gäste­haus in Zalán­pa­tak an­mie­ten. Ent­deckt hatte der dama­lige Prinz von Wales das ab­ge­le­gene Klein­od auf einem fünf­stün­di­gen Spa­zier­gang mit sei­nem Ver­wand­ten Graf Tibor Kál­noky. Ach­tung: Bitte keine spon­ta­nen Be­suche. Nur nach Vor­an­mel­dung.
Adresse: King Charles III. Guest­house, Zalán­pa­tak 1, Valea Zăla­nu­lui 527119. Tel. + 40/742202586.
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Hirtge mit Schaffellumhang
Mircea in seinem Cojoc
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Dieses Foto findet ihr nicht in meinem Buch! Ich habe diese Auf­nahme 2008 nach einem Besuch in einer Stâna gemacht. Es war lange Zeit das Cover-Foto meines aller­ers­ten Rumä­nien-Rei­se­füh­rers und ist seit je eine meiner aller­liebs­ten Erin­ne­run­gen an das Land, das ich seit über vierzig Jah­ren be­reise.
Männer und Frauen sitzen und stehen in Trachten in einem Hinterhof
Der Pusztabrunnen - Das Zwei­strom­land lässt grüßen
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Die kleine Pension von Tünde und Anna-Gyöngyi be­sticht vor allem mit einem schönen Gar­ten und au­then­ti­scher regio­naler Küche. Alles wird frisch zu­be­rei­tet. Es gibt Eier von glück­li­chen Hüh­nern, Toma­ten aus dem Gar­ten, selbst ge­machten Käse, Apfel­saft, Vogel­milch und Za­cuscă, den wohl lecker­sten Gemüse­auf­strich der Welt. Weitere kuli­na­rische Höhe­punkte sind Hibis­kus-, Ro­sen- und Quit­ten­mar­me­lade so­wie Hühn­chen- und Apfel­suppe. Zum ab­schlie­ßenden Sauer­kirsch­ku­chen gibt es dann Kaffee oder Tee mit frisch aus dem Scha­duf ge­schöpften Brun­nen­wasser.
Adresse: Familie Fazakas, Strada Prin­ci­pală 178, Dum­brava/Gyerö­vá­sárhely 407152, Tel. +40/744828699. (Das einzige Haus mit einem deutsch­spra­chigen Schild: »Zimmer frei«). Sprachen: Rumä­nisch und Un­ga­risch.
zwei Frauen in Trachten spielen lange Tulnics aus Holz
Der ferne Klang - Tulnic – das archaische Smartphone
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Wer hätte gedacht, dass es in Trans­sil­va­nien Frauen gibt, die alter­tüm­liche Alp­hör­ner spie­len können und es da­bei zu Welt­ruhm ge­bracht haben. Die Geschichte dazu fin­det ihr in meinem Buch.
Adresse: Familie von Maria Ana Gligor in Câmpeni 515500, Țara Moților.
Kontakt: crinela.onetiu@gmail.com, Tel. +40/756282830. Be­suche nur nach vor­he­riger An­frage. Un­kos­ten­bei­trag.
altes Haus mit Steinsäulen
Der historische Weinkeller - Überraschungen im Boutique-Hotel Le Baron
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Als die Siebenbürger Sachsen vor 800 Jah­ren an den Kar­pa­ten­bo­gen kamen, brach­ten sie ihre Wein- und ihre Reb­sor­ten von der Mosel mit. Den Ries­ling zum Bei­spiel.
Erich und Annemarie Jikeli haben die alte Tra­di­tion in einer Ge­gend Trans­sil­va­niens mit hei­mi­schen Reb­sor­ten wie der weißen (Fereas­ca alba) und der könig­li­chen Mädchen­traube (Fereas­ca regala) wie­der­auf­le­ben lassen. Will­kommen also im ver­ges­senen Wein­land, im Dorf Gănești, dem deut­schen Gallen­dorf. Ein idyl­li­sches Fleck­chen Natur, wo sich allein die Kirchen­glo­cken ge­le­gent­lich in die Sing­vogel­kon­zerte mischen.
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Vom Herrenhaus der Jikelis hat man einen präch­ti­gen Blick auf den alten Wein­berg und einen präch­ti­gen Obst­gar­ten mit alten Apfel­sor­ten. Der Ein­gang zum Wein­keller des heu­ti­gen Bou­tique-Ho­tels Le Baron ver­leiht das Ge­fühl, man be­trete einen an­ti­ken Tempel.
Adresse: Erich und Annemarie Jikeli und ihr Boutique-Hotel Le Baron findet ihr in der Strada Prin­ci­pală 239, Gănești 547255, Tel. +40/744622965, le-baron.eu
Frau steht vor einem Ofen und dreht Baumstriezel
Baumstriezel aus Wolkendorf - Goldbraune Köstlichkeit vom Fuße der Karpaten
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Wenn Pfarrer Uwe Seidner mit Be­su­chern und Freun­den im schat­ti­gen Innen­hof sei­nes Gäste­hau­ses in Wolken­dorf sitzt, kommt nach einem deli­ka­ten Mahl meist auch eine ganz be­son­dere sie­ben­bür­gi­sche Köst­lich­keit auf den Tisch. Gleich neben­an wird in der klei­nen Pfarr-Bä­cke­rei frischer Baum­strie­zel ge­ba­cken. Ein röhren­för­mi­ges Ge­bäck, das früher vor allem zu Hoch­zei­ten oder Tau­fen ser­viert wurde, heute aber durch­aus Teil des täg­li­chen Lebens der feier­freu­digen Sie­ben­bür­ger Sach­sen ge­wor­den ist.
Adresse: Strada Prin­ci­pală 3, Wolken­dorf/Vul­can 507270. Im evan­ge­li­schen Gäste­haus kann man wun­der­bar und günstig über­nachten. Kontakt: Uwe Seidner, Tel. +40/268256477, pfarramt@kg-wolkendorf.ro
Statue einer Frau aus Stein
Sisi von Halmagen - Gedenken an die geliebte Kaiserin
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In Halmágy wird das Andenken an die ge­liebte Herr­scherin Sisi auf­recht­er­halten. Stolz ver­weisen die Be­wohner des Dorfs, das auf Deutsch Hal­ma­gen und auf Rumä­nisch Hăl­meag heißt, auf die ein­zige histo­ri­sche Elisa­beth-Büste Rumä­niens, die auf dem Kirch­platz zu fin­den ist. Eine weiße, stets liebe­voll mit Blumen ge­schmückte Marmor­sta­tue samt Jugend­stil­so­ckel.
Adresse: Kirch­hof der Evan­ge­lisch-Lu­the­ri­schen Kir­che von Hăl­meag (507196)
Tipp: Unweit der Sisi-Statue findet ihr güns­tige pri­vate Über­nach­tun­gen bei Magó Anna-Panni, Hăl­meag 250, und Aladár Zsolt, Hăl­meag 252, Tel. +40/755873611 (beide Unter­künfte nur hun­dert Meter vom Kirch­hof ent­fernt).
Dorfansicht vor Gebirgslandschaft
Măgura - Das Juwel am Rand des Königstein-Gebirges
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Einer meiner allerliebsten Orte in Sie­ben­bür­gen. Ein Traum!
Anfahrt: Măgura 507133. Von Zăr­nești kom­mend, ist das Berg­dorf Măgura gut aus­ge­schil­dert. Eine fünf Kilo­me­ter lange Wald- und Schotter­piste führt durch den Natio­nal­park Piatra Craiu­lui aufs Berg­pla­teau. Über­nach­tungs-Em­pfeh­lung: Villa Her­mani von Her­mann, Katha­rina und Leo Kurmes. Sat Măgura 130, Măgura 507133, Tel. +40/740022384 (deutsch­sprachig), office@cntours.ro
gemalter Christus vor verschiedenen Werkzeugen
Die Smartphone-Fresken - Der mahnende Feiertags­christus in Boschen
Der sogenannte Feiertagschristus ist als Mahn­bild seit dem Spät­mit­tel­al­ter be­kannt. Ge­zeigt werden tra­di­tio­nel­ler­weise Ge­räte und Hand­werks­zeuge aus dem länd­li­chen Be­reich, wie Rechen, Sichel, Sense, Dresch­fle­gel, Säge, Beil, Ham­mer und Win­kel­maß, oder Gerät­schaf­ten dörf­li­cher Be­rufe, wie Mes­ser, Schaf­schere, Kamm und Web­stuhl so­wie Spinn­rad. Eben alles, was für eine ver­werf­li­che Tätig­keit an einem Sonn- oder Feier­tag in Frage käme. So­gar Spiel­bret­ter, Instru­mente und Ehe­bet­ten haben es in sehr stren­gen Gemein­den auf ein Feier­tags­chris­tus-Fresko ge­schafft.
Doch das, was man im Boschener Fresko sieht, ist ein­ma­lig. Denn neben alter­tüm­li­chen Werk­zeu­gen sind bei nähe­rem Hin­se­hen auch ein Smart­phone, ein Lap­top und ein Face­book-Logo als neu­zeit­liche mah­nende Alle­go­rien zu sehen. Die Fres­ken ent­stan­den 2013 durch den Restau­ra­tor Lóránd Kiss und sein Team im Rah­men eines Fres­ken-Works­hops zum Er­lernen alter Tech­niken.
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Adresse: Die Römisch-Katho­lische Ka­pelle in Boschen/Bozeni (547366) be­findet sich gleich hinter der Re­for­mierten Kirche, die in der Orts­mitte gut sicht­bar an der Haupt­straße liegt. Lóránd Kiss hat auch eine Giotto-Kopie des Ge­mäl­des »La Vicella« in einer klei­nen trans­sil­va­ni­schen Dorf­kirche in Senn­dorf (Ghena) ent­deckt und auch in Schmiegen (rumä­nisch Șmig, un­ga­risch Somo­gyom) Fres­ken des hei­ligen Ladis­laus wieder­ent­deckt, die über Jahr­hun­derte unter dicken Kalk­schichten ver­bor­gen waren.
wei Höhlengänge
Die Augenhöhle - Das geologische Mysterium der Tatárlik-Grotte
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Ich habe diese geheimnissvolle, mar­kante Doppel-Höhle nach einem stei­len Auf­stieg durch eine Fels­wand ent­deckt. Nicht wei­ter­sa­gen!😉
Anreise: Vârghiş/Vargyas (527180) liegt im Kreis Covasna auf der DJ131. Aus dem Ort Vârghiş zweigt ein Forst­weg ab, der nach rund 15 Kilo­me­tern zu einem Park­platz an der Vârghiş-Klamm führt.
blaue Blumen auf einer Bergwiese
Der Karpatensafran – Die schönsten Frühlingsboten der Karpaten
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Anfahrt: Zum westlichen Ende der Foga­ra­scher Ge­birgs­kette und weiter zum Turnul Roşu. Dort auf dem mar­kier­ten Weg, der zwischen Chica Pie­tre­lor und Chica Fede­le­şului auf einen Kamm­weg stößt, hinauf zur Rosen­spitze, die man in vier Stun­den zu Fuß er­reicht
Holzfiguren in einer Uhr
Die Uhr im Stundturm - Schäßburgs pünktliche Holzfiguren
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Nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1676, bei dem auch die höl­zer­nen Figu­ren des Stund­turms ver­brann­ten, fer­tigte Johann Kir­schel die Figu­ren nach den alten Ent­würfen er­neut an. Bis heute sind diese aus Lin­den­holz ge­schnitzten Figu­ren im Ein­satz. Wer ins Museum des Stund­turms hinauf­steigt, kann in einer Nische neben der Treppe die ge­schnitz­ten Figu­ren er­ken­nen, die römi­sche Götter und Wochen­tage sym­bo­li­sie­ren. Merkur, der Gott des Mitt­wochs, ist eben­so wie alle an­deren Figu­ren rück­sei­tig hohl. Das ver­leiht dem Holz, das nicht so leicht reißt, mehr Stabi­lität.
Adresse: Unübersehbar thront der Stund­turm in der Strada Tur­nu­lui, in der Ober­stadt von Schäß­burg (545400)
Kunstschmied mit Familie in Trachten vor Kunstwerken stehend
Der Silberschmied - 7000 Schläge bis zum Glück
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Längst haben die Kunstwerke von Victor Clo­po­tar ihren Weg in die Museen ge­fun­den, und stolz zeigt seine Frau Eva die dicke Sammel­mappe mit den Würdi­gun­gen, Arti­keln und inter­na­tio­nalen Prei­sen vor. Bei allem Rum­mel ist Vic­tor Clo­potar aber ein neu­gie­ri­ger und schlich­ter Mensch ge­blie­ben.
Adresse: Der »Căldărari« (Kunst­schmied) Victor Clo­po­tar wohnt mit seiner Familie in der Strada Şeș 130i, Brateiu 557056. Auf dem Foto: Eva, Victor, Sohn Victor, Ehe­frau Maria. Be­suche jeder­zeit. Füh­run­gen und Bewir­tung gegen Ge­bühr.
Frau in Tracht in einem verzierten Zimmer stehend
Das Mitgiftzimmer in Mera - Phantasievolle Ausstattung in der Region Kalotaszeg
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Alles, was ihr hier seht, hat Anna-Nusi Kelemen selbst ge­webt, ge­strickt, ge­zim­mert und be­malt.
Anfahrt: Man findet ihr Haus No 204 in Mera 407057. Führun­gen nur gegen Ge­bühr.
Frau mischt Kräuter
Kosmetik für die Seele - Ralucas Kräutergarten in Zalánpatak
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Raluca bezeichnet sich selbst als Kräu­ter­hexe. Ihre Tink­tu­ren, ihre Kos­me­tik und – Ach­tung Männer: ihre Bart­pflege-Öle – wer­den Euch ver­zau­bern.
Adresse: Man kann Raluca nach Vor­an­mel­dung be­suchen! Der Heil­pflan­zen­gar­ten von Raluca Olaru be­fin­det sich in Zalán­pa­tak, dem rumä­ni­schen Valea Zăla­nu­lui. Ralu­cas Haus ist das letzte Haus im Ort und et­was ab­seits des Weges, auf der rechten Seite, zu fin­den. Strada Prin­ci­pală 52, Zalán­pa­tak 527119, Tel. +40/754355637, hodaia.ro/en
Der Zunderschwammschnitzer - Die Kunst, Pilze in Handtaschen zu verwandeln
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Béla Máté gehört weltweit zu den letzten seiner Art. Seine aus dem ge­trock­ne­ten und ge­dehn­ten Zun­der­schwamm-Pilz her­ge­stell­ten Hand­ta­schen und Hüte er­in­nern in ihrem Aus­se­hen an Pro­dukte aus Hirsch­leder.
Adresse: Das Dorf Corund liegt auf hal­bem Weg zwischen Sova­ta und Odor­heiu Secuiesc. Werk­statt von Béla Máté, Máté­kutca 9, Corund 537060, Tel. +40/740678817 I
Tipp: An den Marktständen in Corund ein­fach nach Táplo fra­gen, so heißt Zun­der­schwamm auf Unga­risch. Aber die Händ­le­rin­nen ha­ben auch wun­der­bare Töp­fer­wa­ren und Mar­me­la­den aus Wald­früch­ten im An­ge­bot.
Die Käsemanufaktur - Talent trifft Leidenschaft
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Aus ganz Rumänien reisen Käse­lieb­ha­ber mitt­ler­weile ins kleine Cund. Das hat einen guten Grund, den ihr selber er­schmecken müsst. Die Hin­ter­grund­ge­schichte dazu findet ihr in meinem Buch.
Adresse: István Vargas und seine Kä­se­ma­nu­fak­tur (Manu­fac­tura de Branză) findet ihr in der Strada Prin­ci­pală 137, Cund 547057 – un­über­seh­bar gleich in der Orts­mitte, ge­gen­über der Kirche.
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