Streifzüge durch Alt - Mediasch


Ein Portrait der siebenbürgisch - sächsischen Stadt an der Kokel in Bild und Wort

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Konzept des Bildbandes der HG Mediasch

Die HG Mediasch, und dort speziell Gün­ther Schus­ter und Hans­ot­to Drot­loff, hat ei­ne um­fas­sen­de Do­ku­men­ta­tion des schrift­li­chen, vor al­lem aber des gra­phi­schen und fo­to­gra­fi­schen Er­bes von Alt Me­diasch an­zu­le­gen. Auf­bau­end auf ei­ner statt­li­chen, meh­re­re tau­send Ein­zel­be­le­ge um­fas­sen­de Bild­do­ku­men­ta­tion, soll nun ne­ben das Me­diasch Buch von 1992 (das ich in die­sem Kon­text das "Le­se­buch" nen­ne) ein zwei­tes, stär­ker das Au­ge an­spre­chen­des Buch, eben ein "Bil­der­buch" zu stel­len. Zu den bei­den Ini­tia­to­ren hat sich Herr Ar­chi­tekt Her­mann Fa­bi­ni aus Her­mann­stadt als drit­ter He­raus­ge­ber ge­sellt. Zu­sam­men wol­len wir die­ses Vor­ha­ben ver­wirk­li­chen.

Im Folgenden werden das Kon­zept un­se­res Vor­ha­bens und sein bis­he­ri­ger Stand (No­vem­ber 2006) er­läu­tert. Wir stel­len uns vor, in ei­nem Bild­band das säch­si­sche Me­diasch und sei­ne Be­woh­ner in Er­in­ne­rung zu ru­fen. Das Buch wird den Ti­tel: "Streif­zü­ge durch Alt - Me­diasch. Ein Por­trait der sie­ben­bür­gisch - säch­si­schen Stadt an der Ko­kel in Bild und Wort" tra­gen. Was der Ti­tel nicht so aus­drück­lich zum Aus­druck brin­gen kann, ist ge­nau die Ab­sicht, in un­se­rem Buch nicht nur die Stadt als "Stein ge­wor­de­ne Ge­schich­te" dar­zu­stel­len, son­dern auch vom Le­ben der Men­schen zu be­rich­ten, die das Bild und den Geist der Stadt ge­prägt ha­ben.

Der Untertitel ist durchaus pro­gram­ma­tisch, als da­rin ei­ner­seits der An­schluss ge­sucht wird an das Le­se­buch von 1992, an­de­rer­seits ei­ne deut­li­che Ab­gren­zung zu die­sem an­ge­deu­tet wer­den soll. Am An­fang des Pro­jek­tes stand für Gün­ther Schus­ter und mich das tie­fe Stau­nen vor der Schön­heit der al­ten Bil­der un­se­rer Hei­mat­stadt. Es war für uns neu und es ist im­mer noch fas­zi­nie­rend zu se­hen, wie die Meis­ter ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te (Ma­ler, Zeich­ner, Fo­to­gra­fen) mit viel be­schei­de­ne­ren Mit­teln, als sie uns heu­te zur Ver­fü­gung ste­hen, das Bild der Stadt und ih­rer Be­woh­ner ein­ge­fan­gen ha­ben. Es keim­te der Wunsch auf, das "Ge­samt­kunst­werk Alt-Me­diasch" der Ver­ges­sen­heit zu ent­rei­ßen, es je­nen, die es kann­ten, wie­der in Er­in­ne­rung zu ru­fen und gleich­zei­tig auch ei­nem brei­te­ren Pu­bli­kum zu­gäng­lich zu ma­chen, sei es, dass dies die jün­ge­re Ge­ne­ra­tion von Me­dia­schern ist, die fern der Hei­mat ge­bo­ren oder auf­ge­wach­sen ist, sei es, dass sich an­de­re Men­schen an­ge­spro­chen und von der Schön­heit der "Ko­kel­per­le" an­ge­zo­gen füh­len. Wir ent­schlos­sen uns al­so das Bild­ma­te­rial zu sam­meln und zu ver­öf­fent­li­chen. Da­bei war uns von An­fang an wich­tig, nicht ein zwei­tes "Le­se­buch" ma­chen zu wol­len. Viel­mehr soll­te es wirk­lich ein "Bil­der­buch" wer­den, ein Buch al­so, das aus der Freu­de am Bild ent­ste­hen soll­te und das dem Be­trach­ter und Le­ser ei­nen we­sent­li­chen Teil sei­ner Aus­sa­ge durch die Bil­der und na­tür­lich durch die da­zu­ge­hö­ri­gen Er­läu­te­run­gen dar­brin­gen wür­de. Mit der Be­to­nung des säch­si­schen Ele­ments im Un­ter­ti­tel wol­len wir vor al­lem auch ei­ne Ab­gren­zung in der Zeit ver­bin­den. Das Haupt­ge­wicht des Bu­ches soll nach un­se­ren Vor­stel­lun­gen auf dem his­to­ri­schen Me­diasch lie­gen, der Stadt, die un­se­re Vor­fah­ren er­baut und ge­prägt ha­ben.


Was wird das Buch nun bieten?
Ein erstes Kapitel ist der "Me­dia­scher Land­schaft" ge­wid­met. Der Au­tor Gus­tav Ser­va­tius nimmt sei­ne Le­ser mit auf ei­nen Rund­gang, der in wei­tem Bo­gen ein­mal um die Stadt führt und an be­son­ders mar­kan­ten Punk­ten, wie et­wa den Tan­nen­an­la­gen un­ter der Vo­gel­stan­ge oder im Gre­weln et­was län­ger ver­weilt. His­to­ri­sche Land­schafts­auf­nah­men des Ko­kel­ta­les um Me­diasch sind lei­der sehr sel­ten, doch konn­te auf Fo­to­gra­fien des kürz­lich ver­stor­be­nen Fo­to­gra­fen Her­mann Bu­resch aus den 1960ern zu­rück­ge­grif­fen wer­den.

Ein zweites Kapitel führt den Le­ser an die Stadt­ge­schich­te he­ran. Hel­mut Ju­lius Knall, der in Me­disch lebt und seit Jahr­zehn­ten zum The­ma forscht und pu­bli­ziert, hat ei­ne de­tail­lier­te Chro­nik der Stadt er­stellt, die in die­sem Buch erst­mal ver­öf­fent­licht wird. Er­gänzt wird sie durch chro­no­lo­gi­sche Lis­ten der Me­dia­scher Bür­ger­meis­ter, Stadt­pfar­rer und Schul­rek­to­ren.

Im dritten Abschnitt geht Hans­ot­to Drot­loff zu­rück an die An­fän­ge der Stadt Me­diasch. Be­gin­nend mit der Hut­ter-Chro­nik, de­ren Ab­schrift im Ar­chiv der Schwar­zen Kir­che im Zu­ge die­ses Pro­jek­tes neu ent­deckt wur­de, wer­den Be­rich­te von Rei­sen­den, Geo­gra­phen und Selbst­bio­gra­phen chro­no­lo­gisch um­fas­send zi­tiert, um das Bild der Stadt zu re­kons­tru­ie­ren, wie es sich in frü­he­ren Zei­ten dar­ge­bo­ten hat. Da­zu wer­den al­le bis­her be­kann­ten his­to­ri­schen Sti­che mit Dar­stel­lun­gen von Me­diasch wie­der­ge­ge­ben und kom­men­tiert. Ei­ni­ge Ma­te­ria­lien sind im Zu­ge der Re­cher­chen neu ent­deckt wor­den und wer­den hier erst­ma­lig vor­ge­stellt. Es fehlt auch nicht ei­ne Farb­ko­pie der Ur­kun­de von 1267, in der Me­diasch erst­mals er­wähnt wird, die aus dem Staats­ar­chiv Bu­da­pest er­hal­ten wer­den konn­te.

Ein umfangreiches vier­tes Ka­pi­tel mit dem Ti­tel "Die Mau­ern von Med­wisch" ist der Ar­chi­tek­tur von Alt-Me­diasch ge­wid­met. Die Au­to­ren Gün­ther Schus­ter und Her­mann Fa­bi­ni stel­len da­rin vor: die Sa­kral­bau­ten von Me­diasch, wo­bei der Mar­ga­re­then­kir­che be­son­de­rer Raum ein­ge­räumt wird, die Me­dia­scher Ver­tei­di­gungs­an­la­gen (das Kas­tell und die Stadt­mau­er mit ih­ren zahl­rei­chen Tür­men und Bas­tei­en) und neh­men den Le­ser schließ­lich mit zu ei­nem Rund­gang durch die Stra­ßen und Plät­ze der Alt­stadt.

In einem fünften Kapitel soll schließ­lich das städ­ti­sche Le­ben in Alt-Me­diasch evo­ziert wer­den. Hans-Ger­hard Pau­er, der aus­ge­wie­se­ne Ken­ner Me­dia­scher und säch­si­scher Schul­ge­schich­te legt ei­ne his­to­ri­sche Dar­stel­lung des Me­dia­scher Gym­na­si­ums vor mit ei­ner um­fang­rei­chen Bild­do­ku­men­ta­tion al­ler Me­dia­scher Schu­len. Ing­mar Brandsch, der His­to­ri­ker und Ge­schichts­leh­rer des Deut­schen Gym­na­si­ums von Me­diasch bringt ei­nen Abriss der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung mit zahl­rei­chen, in ih­rer Mehr­zahl noch nie ge­zeig­ten Bil­dern. Schließ­lich wol­len Günt­her Schus­ter in ei­nem letz­ten Ab­schnitt "Den Me­dia­scher, ein­zeln und in Grup­pen, da­heim und in der Welt" vor­stel­len. Be­kann­te und un­be­kann­te Per­sön­lich­kei­ten, von Her­mann Obert, Ste­phan Lud­wig Roth, Adolf Hal­trich, Wil­ly Fol­berth und man­chen an­de­ren wird da die Re­de sein. Gen­re­bil­der des Ver­eins­le­bens und des kul­tu­rel­len Me­diasch sol­len dies bun­te Bild ab­run­den. Nicht zu­letzt er­wäh­net wer­den soll ei­ne Samm­lung von Kurz­bio­gra­phien be­kann­ter Me­dia­scher Per­sön­lich­kei­ten, zu­sam­men­ge­stellt von Wil­fried Rö­mer, Kon­rad Klein und Hans­ot­to Drot­loff.

Hansotto Drotloff

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