Die Marginimea Sibiului


Wilhelm Scherz / www.karpatenwilli.com

Schafe
Es war ein Arti­kel von Ewalt Zwei­er aus dem KOMM MIT' 90, der mich erst­mals neu­gie­rig auf die Mar­gi­ni­me Si­biu­lui mach­te, aber letzt­end­lich wa­ren mir die Ber­ge vor­erst wich­ti­ger als die um­lie­gen­den Ort­schaf­ten. Als ich 1995 durch das Go­dea­nu-Ge­bir­ge wan­der­te, wur­de ich er­neut mit dem Be­griff der "Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui" kon­fron­tiert: Hir­ten aus die­ser Re­gion ver­brach­ten hier die Som­mer­mo­na­te mit ih­ren Scha­fen. Sie er­zähl­ten mir, dass sie fast zwei Wo­chen be­nö­ti­gen, um mit den Scha­fen auf die Som­mer­wei­den zu zie­hen. Ab­ge­se­hen da­von, dass ich schon die Ge­mein­de Ră­și­na­ri kann­te, soll­te es noch vie­le Jah­re dau­ern, bis ich im Früh­jahr 2010 die Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui erst­ma­lig für ei­ni­ge Ta­ge be­such­te. Aus­gangs­punkt mei­ner Ta­ges­rei­sen war Si­biel, wo ich ei­ner Ein­la­dung mei­nes Freun­des Adri­an Sto­ia (Adi) folgte.
Das Gebiet der Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui er­streckt sich im Sü­den vom ge­sam­ten Haupt­kamm der Mun­tii Cin­drel bis zu sei­nen nörd­li­chen Aus­läu­fern, an de­nen sich ei­ne gan­ze Ket­te von Berg­dör­fern und Ge­mein­den be­fin­det, die einst sehr stark von der Hir­ten­kul­tur ge­prägt wa­ren. Im Os­ten wird die Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui durch die Va­lea Ol­tu­lui (Olt-Tal), so­wie im Wes­ten durch die Va­lea Se­be­şu­lui be­grenzt. Fol­gen­de Dör­fer und Ge­mein­den zäh­len zur Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui: Ji­na, Po­ia­na Si­biu­lui, Rod, Ti­lis­ca, Ga­les, Sa­lis­te, Va­le, Si­biel, Fan­ta­ne­le, Or­lat, Gu­ra Rau­lui, Po­pla­ca, Ra­si­nari, Sa­du, Rau Sa­du­lui, Tal­ma­cal, Boi­ta, Lo­trio­ara, La­za­ret, Pal­tin.
gemalter Baum
Dorf
Sibiel
Wir sehen ei­ne der "troi­ta" von Ra­si­na­ri, rechts der Bild­mit­te die Bi­se­ri­ca Sf. Trei­me, rechts da­von das Hin­ter­glas­iko­nen-Mu­se­um. Gleich neben dem Ein­gang zum Kirch­ge­lände be­fin­det sich die Pen­sion von Fa­mi­lie Ol­tean. Ne­ben der "troi­ta" (nicht im Bild) be­fin­det sich ein Ki­osk, in dem es ein gro­ßes Sou­ve­nier-Sor­ti­ment gibt. An­ge­fan­gen von Hir­ten­hü­ten über fol­klo­ris­ti­sche Klei­der, Töp­fer­wa­ren, Tü­cher und De­cken, gibt es na­tür­lich auch Hin­ter­glas­iko­nen zu kau­fen, wel­che be­son­ders hoch­wer­tig sind und aus dem Klos­ter Ni­cu­la stam­men. Wenn der Kiosk ge­schlos­sen sein soll­te, ein­fach nach ei­ner dort an­ge­brach­ten Te­le­fon­num­mer schau­en und an­ru­fen.
gemalte Kugeln
Adriana und Nicolae Oltean
Adriana und ihre Toch­ter ge­hö­ren noch zu ei­nem klei­nen Künst­ler­kreis des Or­tes, der die Hin­ter­glas­iko­nen­ma­le­rei be­treibt. Ein gro­ßes Sor­ti­ment liegt stän­dig zum Kauf be­reit und bei Be­darf fer­tigt Ni­co­lae bis zum nächs­ten Tag auch ei­nen Bil­der­rah­men!
gemalter Schneemann
traditionell eingerichtetes Zimmer
Traditionszimmer
Liebevoll einge­rich­tet ist das Tra­di­tions­zim­mer der Pen­sion und wer es wünscht kann ne­ben den an­sons­ten schlich­ter und mo­der­ner ein­ge­rich­te­ten Zim­mern auch hier zum Über­nach­ten ein­keh­ren! Fa­mi­lie Ni­co­lae be­treibt die­se Pen­sion - wie vie­le an­de­re Fa­mi­lien in Si­biel - schon seit über vier­zig Jah­ren, was auf ei­ne Ini­tia­ti­ve des or­tho­do­xen Pfar­rers Zo­sim Oan­cea zu­rück­zu­füh­ren ist. Es muss glau­be kaum er­wähnt wer­den, dass es hier in der Pen­sion na­tür­lich ei­nen gu­ten Selbst­ge­brann­ten und tra­di­tio­nel­le Spei­sen gibt!!!
Pensiunea Adriana Sibiel
gemalter Schneemann
Dorfansicht
Sibiel
Der uralte Ort Sibiel, in dem es heu­te noch ca. 200 Ein­woh­ner gibt, hat­te ei­ne be­weg­te Ge­schich­te. Die Schaf­zucht war hier im­mer prä­gend, je­doch be­stand stets ein Man­gel an nutz­ba­rer Agrar­flä­che, um Vieh­fut­ter und Ge­mü­se an­zu­bau­en. Das muss­te ent­spre­chend durch den Ver­kauf von Fleisch und Wol­le auf den um­lie­gen­den Märk­ten kom­pen­siert wer­den. Um zu­sätz­li­che Ein­kom­mens­quel­len zu er­schlie­ßen, ent­wi­ckel­te sich die Holz­wirt­schaft, so­wie der Han­del mit Wachs, Ho­nig und Obst.
gemalter Baum
Kirchen
Schitul Sibiel "Sf. Ilie"
Von Sibiel aus ge­langt man über ei­nen Forst­weg ste­tig leicht berg­auf zur ab­ge­le­ge­nen Klos­ter­klau­se, wo Pre­ot Cas­sian seit 1993 treu sei­nen Dienst leis­tet. Auch wenn es Jah­re her ist, so er­in­nert er sich an sei­ne wie­der­keh­ren­den Be­su­cher er­staun­lich gut!
Aus einem In­fo­blatt des Klos­ters stammt fol­gen­der Text:
Das kleine Kloster Si­bi­el liegt 30 km von Si­biu, be­zie­hungs­we­ise 5 km auf­wärts vom Dorf Si­biel im Cin­drel-Ge­bir­ge. Schon seit An­fang des 18. Jahr­hun­derts zeigt sich das Klos­ter sehr wich­tig aus kul­tu­rel­ler Sicht, wo­bei ei­ne gro­ße An­zahl von Mön­chen Hand­schrif­ten über­set­zten und ab­zu­schrei­ben pfleg­ten. Im Jahr 1716 lies der Or­dens­pries­ter Var­laam ein Trio­dion, ein Buch für Got­tes­diens­te zur Os­ter­fas­ten­zeit mit 202 Sei­ten ab­schrei­ben.
Seit 1716 gibt es eine klei­ne Zel­le mit den In­nen­sei­ten 7 x 3 Me­ter, wel­che heu­te als Kir­che be­nutzt wird (rechts im obi­gen Bild). In Fol­ge der hie­si­gen ar­chäo­lo­gi­schen For­schun­gen wur­de un­ter die­ser Kir­che ein kreuz­för­mi­ger Al­tar ent­deckt, der ... mö­gli­cher­wei­se aus dem 16. Jahr­hun­dert stammt. Noch da­zu wur­den Stein­schnit­ze­rei­en, Bruch­stü­cke aus Ka­cheln aus dem 18. Jh. und Bruch­stü­cke aus Ke­ra­mik aus dem 7-10 Jh. aus­ge­gra­ben.
In einem Vermerk vom 12. Mai 1786 in "Wie­ne­ri­schen Ar­chi­ven" er­zähl­te man, dass das Klos­ter Si­biel von den Trup­pen des Ge­ne­rals Bu­cov zer­stört wurde.
Laut Erzählungen von Ce­ci­lia Gan­di­la im Buch "Ala­mor - Quel­le von Glau­be und Lie­be, Sei­te 39, kauf­ten der Pries­ter Ioan Ba­rac, der auch Rich­ter beim Fürs­ten­hof war, zu­sam­men mit den Füh­rern Mo­zo­ra und Mo­ga im Jahr 1810 die Ei­chen­kir­che des ehe­ma­li­gen von der Be­hör­de zer­stör­ten Klos­ters aus dem Si­biel­tal. Mit dem Geld für die Kir­che wur­de der Kirch­turm im Dorf Si­biel ge­baut. Die­ser Be­richt wur­de auch von Pe­tru Tur­cu, ei­nem Be­woh­ner von Si­biel (heu­te ver­stor­ben) be­stä­tigt. Bis ca. 1840 hatte sich von dem Klos­ter noch ei­ne mas­si­ve Stein­mau­er er­halten.
In den Jahren 1948-1949 re­no­vier­te der Pries­ter Trai­an Po­po­vi­ci die seit 1716 ur­al­te ein­zi­ge übrig ge­blie­be­ne Mönch­zel­le, nach­dem der Erz­pries­ter aus Sa­lis­te, Pfar­rer Ioan Isa­ac sie ein­ge­weiht hat­te. Die­ser wur­de da­zu von sei­ner Hei­lig­keit Me­tro­po­lit Ni­co­lae Ba­lan durch das Schrei­ben 7184/1949 be­auf­tragt.
Nach der Res­tau­rie­rung von 1949 wur­den vie­le Glas­iko­nen ge­sam­melt, so dass die Iko­nen, die spä­ter im Dorf­mu­se­um um­ge­stellt wur­den, die In­nen- und Aus­sen­sei­ten der Kir­che schmück­ten. 1991 grün­de­te sei­ne Hei­lig­keit, Dr. An­to­nie Pla­ma­dea­la, Me­tro­po­lit von Sie­ben­bür­gen, das klei­ne Klos­ter Si­biel mit ei­ner Grup­pe von vier Non­nen un­ter Lei­tung der Äb­tis­sin Teo­do­ra Cars­ti­noiu neu. Hin­zu kam ein neu­er Kirch­bau, der im Som­mer 2003 ein­ge­deckt wur­de. Der Bau der Kir­che er­folg­te durch die ma­ra­mu­re­ser Fir­ma SC FE­RA­TIS SRL. Der Ar­chi­tekt der neu­en Kir­che ist Herr Voi­ciu­les­cu Con­stan­tin aus Sibiu.
gemalter Schneemann
Bilderwand
Muzeul de Icoana pe Sticla "Preot Zosim Oancea"
Die Gründung des Mu­se­ums er­folg­te in ei­nem klei­nen Haus auf dem Kirch­ge­län­de im Jahr 1969, als Pre­ot Zo­sim Oan­cea auf ei­ner Sonn­tags­pre­digt die Dorf­be­woh­ner da­zu auf­ruft, al­te Hin­ter­glas­iko­nen für ein Mu­se­um her­zu­ge­ben, um die­se Kunst­wer­ke öf­fent­lich vie­len Men­schen zu­gäng­lich zu ma­chen. Nach und nach ka­men auch Hin­ter­glas­iko­nen aus an­de­ren Ge­gen­den hin­zu und die Samm­lung wuchs ste­tig. In der Zeit von 1976-1983 er­folg­te der Bau des heu­ti­gen Mu­se­ums­ge­bäu­des, wel­ches an die 700 Hin­ter­glas­iko­nen be­her­bergt. Telefon: 0269-552536
Wer Glück hat be­kommt in dem na­hen Sou­ve­nier-Ki­osk ei­ne deutsch-spra­chi­ge Aus­ga­be des Büch­leins von Gio­van­ni Rug­ge­ri "Die Hin­ter­glas­iko­nen von Si­biel". Dort er­fährt man viel über die un­glaub­lich schwe­re und be­we­gen­de Bio­gra­fie des Pfar­rers Zo­sim Oan­cea und na­tür­lich al­les über die Ent­wick­lung und Deu­tung der Hin­ter­glas­iko­nen­ma­le­rei in Trans­sil­va­nien. Wir zi­tie­ren ei­nen klei­nen Teil da­raus:
"... Im 18. Jh. wur­de Sie­ben­bür­gen zum gro­ßen Teil von Ru­mä­nen be­wohnt, je­doch leb­ten in die­ser Re­gion schon seit meh­re­ren Jahr­hun­der­ten auch an­de­re Eth­nien: Un­garn, Sach­sen und Szé­ké­ly (...). Zu­nächst die un­ga­ri­sche Herr­schaft und dann - ab 1699 - der An­schluss an das Habs­bur­ger­reich mach­ten aus Sie­ben­bür­gen ei­ne Re­gion wo die ru­mä­ni­sche Be­völ­ke­rung, wenn auch zah­len­mä­ßig in der Mehr­heit, über hun­der­te von Jah­ren un­ter den Be­din­gun­gen har­ter Un­ter­tä­nig­keit leb­te: aufs Land ab­ge­drängt, fast gar nicht al­pha­be­ti­siert, vor­wie­gend als Hir­ten oder Land­wir­te ar­bei­tend, war sie oh­ne je­den Zu­gang zu bür­ger­li­chen (Han­del, Stu­di­um, Ge­schäf­te), ge­schwei­ge denn ad­mi­nis­tra­ti­ven Be­tä­ti­gun­gen. Als Leib­ei­ge­ne wa­ren die Bau­ern nur auf re­li­giö­sem Ge­biet - und auch da nicht un­ein­ge­schränkt - frei: ne­ben den Un­garn und Deut­schen die ka­tho­lisch oder evan­ge­lisch wa­ren (und haupt­säch­lich in den Städ­ten wohn­ten), leb­te die ru­mä­ni­sche Be­völ­ke­rung (wohn­haft zum größ­ten Teil auf dem Land) ver­wur­zelt im or­tho­do­xen Glau­ben der Vä­ter und dauer­haft un­ter Druck ge­setzt von den Ver­su­chen zu­nächst der re­for­mier­ten Fürs­ten und dann der Habs­bur­ger, die­se Ge­bie­te je­weils zum Pro­tes­tan­tis­mus oder zum Ka­tho­li­zis­mus zu be­keh­ren. Ei­ne der wir­kungs­volls­ten Hil­fen für die Ru­mä­nen Sie­ben­bür­gens, die or­tho­do­xe Iden­ti­tät zu wah­ren, war spe­ziell die Hin­ter­glas­ikone. ..."
gemalter Schlitten
Mann in Tracht
Ion Rosa
Ion ist Hirte im Ruhe­stand. Er wohnt in sei­nem klei­nen tra­di­tio­nel­len El­tern­haus in ei­ner Sack­gas­se am Rand des Dor­fes. Aber so ganz zur Ru­he ge­setzt hat sich der äu­ßerst sym­pa­ti­sche Hir­te noch nicht. Sei­ne Scha­fe ist er zwar los, aber die Hir­ten­flö­ten (von de­nen er drei be­sitzt) sind ihm ge­blie­ben. Gern prä­sen­tiert Ion Be­su­chern in Si­biel sein Kön­nen und auch auf dem ei­nen und an­de­ren Fes­ti­val der Volks­kunst kann man ihn er­le­ben. Wer in Si­biel in ei­ner der zahl­rei­chen Pen­sio­nen ein­kehrt, kann pro­blem­los die In­ha­ber der Pen­sion bit­ten, ei­nen Kon­takt zu Ion her­zu­stel­len. Für ein klei­nes Ent­geld kommt er in sei­ner his­to­ri­schen Tracht und prä­sen­tiert sein Spiel auf der Hir­ten­flö­te - oder soll­te man eher sa­gen "sein Le­ben"?!
Ich hatte Dank meines Freun­des Adi schon ei­ni­ge net­te Be­geg­nun­gen und Un­ter­hal­tun­gen mit Ion und na­tür­lich ha­be ich als al­ter "Kar­pa­ten­ga­lop­per" zahl­rei­che ge­mein­sa­me Ge­sprächs­the­men mit Ion, zu­mal er in vie­len Berg­re­gio­nen der ru­mä­ni­schen Kar­pa­ten Scha­fe ge­hü­tet hat. Noch vor der po­li­ti­schen Wen­de in Ru­mä­nien - so er­zähl­te mir Ion - gab es in Si­biel an die 14000 Scha­fe und et­wa 300 Hir­ten. Heu­te sind es nur noch 400 Scha­fe und zwei die­nen­de Hir­ten. Vor der Re­vo­lu­tion trie­ben die Hir­ten im Win­ter die Scha­fe bis hi­nü­ber in die Do­bru­dscha bei Brai­la und An­fang April ging es dann wie­der zu­rück, bis man am 15. Mai in Si­biel ein­traf.
In zurückliegenden Jahr­hun­der­ten war die Schaf­zucht zeit­wei­se noch weit­aus mas­si­ver, so fin­det man Auf­zeich­nun­gen aus de­nen her­vor­geht, dass z.B. im na­hen Dorf Va­le es im 19. Jahr­hun­dert bis zu 100000 Scha­fe gab! Die Dör­fer Si­biel, Va­le, Ti­lis­ca, Fan­ta­ne­le, Rod, Po­ia­na Si­biu­lui und Ji­na wa­ren zu Zei­ten des So­zia­lis­mus übri­gens nie kol­lek­ti­viert.
Auch, so berich­te­te mir Ion, wur­den frü­her die Scha­fe nicht nur in Trans­sil­va­nien (lat. Trans­syl­va­nia/ rum. Ar­de­al; ung. Er­dé­ly; deutsch Sie­ben­bür­gen) son­dern auch bis hi­nü­ber nach Ol­te­nien ge­trie­ben. Das Berg­land hin­ter Si­biel ei­gnet sich na­tür­lich her­vor­ra­gend für die Schaf­zucht, denn geht man süd­wärts, so muss man vier Ge­birgs­zü­ge (Mun­tii Cin­drel, Mun­tii Lo­tru­lui, Mun­tii La­to­ri­tei, Mun­tii Ca­pa­ta­nii) über­win­den, um bis an das ol­te­ni­sche Tief­land zu ge­lan­gen. Erst dort gibt es wie­der ei­ne grö­ße­re Be­sied­lung. Auch die von West nach Ost ver­lau­fen­den Ge­bir­ge ge­hen - nur un­ter­bro­chen durch den Olt - naht­los in­ein­an­der über. Hun­der­te Ki­lo­me­ter un­end­li­cher Hoch­ge­birgs-Wei­de­flä­chen wa­ren na­tür­lich ei­ne gu­te Vor­aus­set­zung für die Ent­wick­lung und den Be­stand der Schaf­zucht. Für die Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui war na­tür­lich auch der Ab­satz in der na­hen "Wirt­schafts-Me­tro­po­le" Si­biu ein zu­sätz­li­cher Ge­winn, was sich auch gut er­ken­nen lässt an den mit­un­ter rie­si­gen kom­mu­na­len Ge­bäu­den wie Schu­len, Rat­häu­ser und sons­ti­ge Ver­wal­tungs­ge­bäu­de et­wa in Ra­si­na­ri und Sa­lis­te. Selbst die höchst ge­le­ge­nen Ge­mein­den der Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui - Po­ia­na Si­biu­lui und Ji­na - sind recht wohl­ha­ben­de Ge­mein­den - wie wir auf die­ser Sei­te noch se­hen wer­den! ...
Ion Rosa auf der Hirtenflöte.
Ion Rosa spielt auf zwei Hirtenflöten.
gemalter Baum
Friedhof
Biserica ortodoxa din Fantanele
Zur Historie der or­tho­do­xen Kir­che in Fan­ta­ne­le: Die Kir­che wur­de im Jahr 1771 aus Stei­nen und Zie­geln er­baut und es er­folg­te die Vor­be­rei­tung für die Fres­ko­be­ma­lung; ... 1794 be­steigt der or­tho­do­xe Bi­schof Ghe­ra­sim Ada­mo­vi­ci den Turm der Kir­che und er­teilt ihr Got­tes Se­gen; die Ar­bei­ten an den Fres­ken wer­den fort­ge­setzt; ... 1968 erfolgt ei­ne Teil­sa­nie­rung der Wand­ma­le­rei (Säu­be­rung); ... 1978 um­fas­sen­de Re­pa­ra­tu­ren am Kirch­ge­bäu­de; ... 1983 Neu­ein­wei­hung der Kir­che durch den Weih­bi­schof Lu­ci­an Fa­ga­ra­sa­nul; ... 1985 Ein­stu­fung als na­tio­na­les Kul­tur­denk­mal (Nr. 2851); ... 1993 er­neu­te Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten; ... 2007 Land­schafts­bau und Re­gen­ent­wäs­se­rung, so­wie Ein­bau ei­ner Zen­tral­hei­zung, ei­ner Be­schal­lungs- und Alarm­an­la­ge. ...
Zeittafel der der Pas­to­ren: Ale­xan­dru (1735), Ciu­cur (1744), Po­pa Oprea (1754), Di­mi­trie Ciu­cur, Ioan Pro­ca, To­ma An­drei, To­ma Po­po­vi­ci, Ioan Bar­san (1846-1859), Pe­tru Ju­ga (1859-1861), Ale­xan­dru Le­bu (1861-1867), Ioan Han­zu s. (1868-1903), Ioan Han­zu j. (1903-1942), Trai­an Po­po­vi­ci, Si­mi­on Mo­gos, Ni­co­lae Opre­an (1968-1976), Ni­co­lae Bro­te (1976-1987), Au­rel Har­san (1988-2008), Ni­co­lae D. ...
Öffnungszeiten der Kir­che: Diens­tag (Beich­te) 18-20  Mitt­woch (Beich­te und Li­tur­gie) 18-20  Don­ners­tag (Beich­te und Li­tur­gie) 08:30-11:00  Frei­tag (Mes­se) 15:30-17:00 Uhr, (Ves­per) 17:00-18:00 Uhr, (Re­quiem) 18:00-20:00  Sonn­abend (Mes­se) 23:30  Sonn­tag (Met­te, Li­tur­gie) Vor­mit­tag ab 09:00 Uhr ...
gemalte Schneemänner
Schafherde mit Hirten im Dorf
Auch in Fan­ta­ne­le gibt es nur noch we­ni­ge Hir­ten un­ter den 252 Ein­woh­nern (Stand 2002). Rechts im Bild: ei­ne der für die Mar­gi­ni­me ty­pi­schen "troi­ta". Die Um­bau­ung die­ser al­ten Kreu­ze, von de­nen es hier im Ort noch 6 gibt, fin­den wir ganz ty­pisch in Stein-, als auch in Holz­kons­truk­tio­nen vor. Der Ort Fan­ta­ne­le ge­hört ne­ben Si­biel zu je­nen Or­ten der Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui, de­ren his­to­ri­sches Er­schei­nungs­bild noch weit­ge­hend er­hal­ten ist, wenn auch an den Orts­rän­dern all­mäh­lich Neu­bau­ten ent­ste­hen.
gemalter Schneemann
Museum
Muzeul de etnografie Fantanele
Dieses 1995 eröffnete Mu­se­um ist lie­be­voll her­ge­rich­tet und bie­tet ne­ben dem Mu­se­um in Si­biel eben­falls ei­ne gro­ße An­zahl zu be­sich­ti­gen­der Hin­ter­glas­iko­nen. Kon­takt­da­ten: Po­pa Cor­ne­lia, Tel.: 0269-552311.
gemalter Schneemann
Kirche
Manastirea Sf. Treime - Orlat
Das Kloster wurde am 1. Au­gust 1993 mit dem Se­gen von Me­tro­po­lit An­to­nie Pla­ma­dea­la er­öff­net. In der Zeit zwi­schen 1999-2000 er­folg­te die In­nen­be­ma­lung der Kir­che, wel­che am 21. Ok­to­ber 2001 ge­weiht wur­de. Das von Non­nen be­wirt­schaf­te­te Klos­ter be­fin­det sich di­rekt an der Haupt­ver­bin­dungs­stras­se zwi­schen Or­lat und Sa­cel.
gemalter Hahn
Mann in Tracht
Gura Raului: Das Stras­sen­dorf, eben­falls einst von der Schaf­zucht be­stimmt und ge­prägt, hat manch Ge­heim­nis zu bie­ten. Hier sind wir ge­ra­de zu Be­such bei ei­nem al­ten Hir­ten, der uns stolz sei­nen Hir­ten­gür­tel prä­sen­tiert. Zu­dem ist die­ser Hir­te, aus der Tra­di­tion der Fa­mi­lie he­raus, auch auf die Her­stel­lung pflanz­li­cher Tink­tu­ren (vor­ran­gig aus Wur­zeln) und der Ver­wen­dung von Heil­kräu­ter spe­zia­li­siert. In Gu­ra Rau­lui gibt es all­jähr­lich ein Fes­ti­val der Volks­trach­ten!
gemalte Kugeln
Staumauer
Lacul Gura Raului
Der 3 km über dem Ort Gu­ra Rau­lui ge­le­ge­ne Stau­damm wur­de in der Zeit zwi­schen 1973-1980 er­rich­tet und dient vor­ran­gig der Trink­was­ser­ver­sor­gung von Si­biu, Gu­ra Rau­lui, Cris­tian, Se­lim­bar, Su­ra Ma­re und Oc­na Si­biu­lui. Wei­te­re Funk­tio­nen des Damms sind die Ener­gie­er­zeu­gung, so­wie der Rück­halt grö­ße­rer Nie­der­schlags- und Schmelz­wäs­ser. Tech­ni­sche Da­ten: Brei­te der Stau­mau­er = 330  Brei­te der Damm­kro­ne = 6,2  Brei­te der Damm­ba­sis 72,5  Hö­he der Stau­mau­er = 73,5  Flä­che des Stau­sees = 65,0 ha; Länge des Stausees = 3,5 km
gemalter Schneemann
Dorfstraße
Rasinari
Erstmalig erwähnt wird Ra­si­na­ri im Jahr 1204 wäh­rend der Herr­schaft von Mir­cea cel Ba­tran. Auch im Zu­sam­men­hang mit der Trans­hu­manz fin­det der Ort Er­wäh­nung. 1733 wur­de in Ra­si­na­ri die ers­te ru­mä­ni­sche Schu­le er­öf­fnet. Zahl­rei­che Per­sön­lich­kei­ten ge­hen aus der star­ken ru­mä­ni­schen Ge­mein­de her­vor, wie et­wa: der Ge­lehr­te Sa­va Po­po­vi­cii Bar­cia­nu (1814-1879), der Arzt und For­scher Ila­rie Mi­trea (1842-1904), der Po­et Oc­ta­vi­an Go­ga (1881-1938), so­wie der Phi­lo­soph Emil Cio­ran (1911-1996). ... Der Ort be­fin­det sich ca. 10 km süd­lich von Si­biu, un­mit­tel­bar am Fu­ße der Mun­tii Cin­drel auf ei­ner Hö­he von ca. 570 Me­ter. Heu­te le­ben hier noch ca. 5600 Ein­woh­ner und nur zag­haft ent­wi­ckelt sich hier der länd­li­che Tou­ris­mus. Auf der sich an­schlie­ßen­den Ver­bin­dungs­stras­se hi­nauf nach Pal­ti­nis gibt es auf der ge­sam­ten Stre­cke zahl­rei­che neue Pen­sio­nen, die mit­un­ter et­was über­di­men­sio­niert er­schei­nen. Noch im­mer ver­kehrt übri­gens die klei­ne Stra­ßen­bahn zwi­schen Si­biu und Ra­si­nari. (Nach­trag: In­zwi­schen ist der Stra­ßen­bahn­be­trieb lei­der ein­ge­stellt.)
gemalter Schneemann
Kirche
Biserica ortodoxa "Cuvioasa Paraschiva"
Die Kirche der ehr­wür­di­gen Pa­ra­schi­va (auch "al­te Kir­che" ge­nannt) wur­de aus Na­tur­stein und Zie­geln er­baut. Zu­vor be­fand sich an die­ser Stel­le, im Zen­trum von Ra­si­nari ei­ne al­te Holz­kir­che, ge­stif­tet von den mun­te­ni­schen Fürs­ten Ra­du Vo­da Ne­gru und Mir­cea Ba­sa­rab, er­baut im Jahr 1383. Die heu­ti­ge Kir­che wur­de in der Zeit zwi­schen 1725-1758 im by­zan­ti­ni­schen Stil er­baut. In­te­res­sant sind noch ei­ni­ge gut er­hal­te­ne Au­ßen­wand­ma­le­reien.
gemalter Hahn
altes Haus
Casa Episcopala - Muzeu Bisericesc
Das ehemalige Bischofs­haus be­her­bergt heu­te ein klei­nes or­tho­do­xes Kir­chen­mu­se­um. Das res­tau­rier­te Ge­bäu­de stellt ein ty­pisch tra­di­tio­nel­les Bau­ern­haus dar und wur­de im Jahr 1710 er­baut. Es be­steht aus 3 Zim­mern. Seit 1761 war es Bi­schofs­sitz und ei­ni­ge Jah­re spä­ter Sitz der Erz­pries­ter zu Ra­si­na­ri mit Zu­stän­dig­keit für die Ge­mein­den Ra­si­na­ri, Rau Sa­du­lui, Po­pla­ca, Bun­gard, Sa­du, Tal­ma­cel, Boi­ta und Por­ces­ti.
gemalter Stern
Museum
Muzeul etnografic Rasinari
Das Museum be­fin­det sich in ei­nem Kin­der­gar­ten des Or­tes und be­her­bergt ca. 12000 Ex­po­na­te. Das Mu­se­um ist au­ßer­halb der Sai­son na­tür­lich nicht im­mer ge­öff­net, wer den­noch ei­ne Be­sich­ti­gung wünscht, kann sich te­le­fo­nisch bei Mi­oara Ia­cob mel­den: 0269-557717
gemalte Schneemänner
historisches Gruppenfoto
Foto: Copyright © Muzeul etnografic Rasinari
Wer sich Zeit nimmt im ethno­gra­fi­schen Mu­se­um von Ra­si­na­ri, der stösst un­wei­ger­lich auf ei­ni­ge Map­pen mit al­ten Fo­to­gra­fien, de­rer es auf die­ser Sei­te zwei zur Aus­wahl gibt! Hier die stram­men Manns­bil­der da­ma­li­ger Zeit ...
gemalter Schneemann
historisches Gruppenbild
Foto: Copyright © Muzeul etnografic Rasinari
... und auch die Frauen sollen ihren Platz bekommen 🙂 !!!
gemalter Schneemann
Kirche
Schitul Paltinis
Der Luftkurort Pal­ti­nis (Ho­he Rin­ne), in­mit­ten der Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui ge­le­gen, zählt zwar nicht zu den tra­di­tio­nel­len Dör­fern, den­noch soll­te das klei­ne or­tho­do­xe Klos­ter in Pal­ti­nis hier nicht un­er­wähnt blei­ben:
Historie (entnommen einer Schautafel des Klosters):
Beim Eingang in den Ski­ort Ho­he Rin­ne (Pal­ti­nis), in dem Zi­bins­ge­bir­ge (Mun­tii Cin­drel) bei un­ge­fähr 1350 m Hö­he (der äl­tes­te Kur­ort Ru­mä­niens, er­öff­net 1894), fin­den sie das klei­ne Klos­ter Ho­he Rin­ne, wel­ches zwi­schen den Jah­ren 1925-1927 von dem sie­ben­bür­gi­schen Me­tro­po­li­ten Dr. Ni­co­lae Ba­lan (1920-1955) ge­grün­det wurde.
Die Kirche des Klosters hat als Kirch­weih­fest die Ver­klä­rung Je­su (Ma­tthä­us 17, 1-9). Aus Fich­ten­holz ge­baut und mit Schin­deln be­deckt, passt es har­mo­nisch zu dem Fich­ten­wald wel­cher in den Him­mel hi­nein wächst und ist ei­ne spi­ri­tu­el­le Oa­se für die Gläu­bi­gen, de­ren Weg in die­ses Ge­biet von atem­be­rau­ben­der Schön­heit führt.
Nicht weit von der Kir­che be­fin­det sich das Glo­cken­haus mit zwei Glo­cken aus Bron­ze (1927 in der "Schieb-Kantz" Fa­brik ge­gos­sen). ... 1927 wur­de das Haus der Mön­che ge­baut, mit drei Mönchs­zel­len und ei­ner Kü­che, wel­ches sich ge­gen­über der Kir­che be­findet. ... Der Iko­nos­tas der Kir­che wur­de zwi­schen den Jah­ren 1944 1945 von dem Ma­ler Cons­tan­tin Va­si­les­cu aus Bu­ka­rest im rea­lis­ti­schen Stil ge­malt.
Im Jahr 1975, in der Zeit des Me­tro­po­li­ten Ni­co­lae Mla­din, be­gan­nen die Res­tau­ra­tions­ar­bei­ten an der Kir­che, wel­che un­ter der An­lei­tung des Me­tro­po­li­ten Dr. An­to­nie Pla­ma­dea­la (1982-2005) wei­ter­ge­führt wur­den. 1985 wur­de die Kir­che zum ers­ten Mal mit Fres­kas des Ma­lers Ovi­diu Preo­tes­cu be­malt.
Beginnend mit dem 6. De­zem­ber 1987 be­fin­det sich, ne­ben dem Süd­por­tal der Kir­che das Grab des gro­ßen ru­mä­ni­schen Phi­lo­so­phen Cons­tan­tin Noi­ca (der Grün­der der "Schu­le der Ho­hen Rin­ne", ei­ne kul­tu­rel­le Be­we­gung, die sehr wich­tig in der Ge­schich­te Ru­mä­niens war), der die letz­ten zwölf Ja­hre sei­nes Le­bens auf der Ho­hen Rin­ne ver­bracht hat. ...
gemalter Besen
Kirche
Biserica Mare / Sa­lis­te ... Kirch­weih­fest (Hram) "In­al­ta­rea Dom­nu­lui" ... er­baut wur­de die Kir­che mit dem mäch­ti­gen Glo­cken­turm und die am Kir­chen­schiff um­lau­fen­de Aus­sen­wand­ma­le­rei im Jahr 1786.
gemalter Baum
Holzkreuz
Saliste ...
...findet erst­ma­lig Er­wäh­nung im Jahr 1354 un­ter den Na­men "Mag­na Vil­la Va­la­chi­ka­lis". Die Stadt hat knapp 6000 Ein­wo­hner und be­findet sich ca. 20 km west­lich von Si­biu. Auf dem Fo­to zu se­hen: zwei Mu­seen in Sa­lis­te ne­ben­ein­an­der. Links das Mu­zeul Cul­tu­rii Sa­lis­tene, rechts Mu­zeul Pro­to­po­pia­tu­lui or­to­dox din Sa­lis­te. ...
gemalte Wolke
Bilderwand in Museum
Muzeul Protopopiatului ortodox din Saliste
Das Museum setzt sich vor­ran­gig mit der Kir­chen­ge­schich­te sei­ner Re­gion aus­ein­an­der und be­her­bergt zahl­rei­che Iko­nen aus dem 17.-18. Jahr­hun­dert, so­wie wei­te­re re­li­giö­se Ge­brauchs- und Kunst­gü­ter. ...
gemalter Stern
historisches Foto
Foto: Copyright © Muzeul Culturii Salistene
Muzeul Culturii Salistene
Das Museum wurde im Jahr 1978 er­öf­fnet und be­schäf­tigt sich mit der His­to­rie des Or­tes und sei­ner Um­ge­bung. Be­son­de­res Au­gen­merk legt man da­bei auf aus die­ser Re­gion her­vor­ge­gan­ge­ne Per­sön­lich­kei­ten. Es gibt vie­le In­for­ma­tio­nen über das sich dort ent­wi­ckel­te Schul­we­sen u.a.. Wer sich für Ur­sprün­ge von Co­mics oder Car­toons in­te­res­siert, der fin­det hier im Mu­se­um eben­falls ein paar sehr ver­blüf­fen­de Wer­ke zur Ein­sicht. Un­ter den zahl­rei­chen fo­to­gra­fi­schen Do­ku­men­ten fin­det man mit­un­ter auch die­ses Fo­to vom fran­zö­si­schen Ge­ne­ral Ber­the­lot, wie er im Jahr 1919 in Sa­lis­te ver­weilt. In dem lei­der ver­grif­fe­nen und nicht mehr neu auf­ge­leg­ten Ru­mä­nien-Rei­se­füh­rer von HA­CHET­TE (2004) kann man über die­sen Ge­ne­ral fol­gen­des er­fah­ren:
"Der mutige General Ber­the­lot" (1861-1931)
1916 wurde eine gro­ße fran­zö­si­sche Mi­li­tär­mis­sion nach Iasi be­ru­fen. Sie soll­te die 15 ru­mä­ni­schen Di­vi­sio­nen neu or­ga­ni­sie­ren, die in der Mol­dau fest­sa­ßen und auf den aus Bu­ka­rest flüch­ten­den Hof und die Re­gie­rung war­te­ten. Der von Mar­schall Jof­fre we­gen "sei­ner Er­fah­rung, sei­nes mi­li­tä­ri­schen Kön­nens (...), sei­nes Frei­muts und sei­nes Op­ti­mis­mus" aus­ge­wähl­te Ge­ne­ral Ber­the­lot lei­te­te das Auf­ge­bot (1916-1918). Die ru­mä­ni­sche Ar­mee be­sieg­te schließ­lich die ös­ter­reich-un­ga­ri­schen Trup­pen bei Ma­ra­sesti (Mol­dau).
Als begeisterter Verfech­ter Groß­ru­mä­niens trug der Ge­ne­ral maß­geb­lich zur Grün­dung des mo­der­nen ru­mä­ni­schen Staa­tes bei. Er wur­de als Lan­des­held ge­feiert, ... und er­hielt für sei­ne Be­mü­hun­gen ein 60 ha gro­ßes Land­gut bei Ha­teg in Trans­sil­va­nien. ... Bis heu­te gibt es in Ru­mä­nien mehr Ge­ne­ral-Ber­the­lot-Stra­ßen als in Frank­reich."
gemalter Stern
Mann an Nähmaschine
Hutmacher in Saliste
Das Atelier be­findet sich un­weit des Orts­zen­trums von Sa­lis­te, man fra­ge sich ein­fach durch nach der Fir­ma "A.F. Ilies Da­dar­lat / PA­LA­RII" Te­le­fon: 0269-553308 oder 0745-980320. Der jun­ge Meis­ter folgt der Tra­di­tion ei­nes ur­al­ten Fa­mi­lien­be­trie­bes.
gemalter Schneemann
Hüte
Das Sortiment der Hut­ma­che­rei reicht von Hir­ten­hü­ten, über Jä­ger­hü­te, bis hin zum klas­si­schen "Dal­las-Hut" 🙂 ... und ganz ne­ben­her wer­den auch noch neue Hir­ten­gür­tel pro­du­ziert!
gemalter Hahn
Dorfkirche
Biserica ortodoxa din Gales
Die Kirche wur­de um das Jahr 1700 er­baut, die In­nen­ma­le­rei stammt aus dem Jahr 1810. Auf ei­ner An­hö­he über dem Ort Ga­les be­fin­det sich ein gros­ses Kreuz - ein Denk­mal über die Ge­fal­lenen des 1. Welt­krie­ges. Es lohnt dort hi­nauf­zu­stei­gen, der Be­su­cher wird mit Aus­bli­cken über den ge­sam­ten Ort be­lohnt! In Ga­les gibt es auch ein eth­no­gra­fi­sches Mu­se­um: Mu­zeul et­no­gra­fic "Ma­ria Cos­ta­ches­cu" ... Öf­fnungs­zei­ten: Mo-Fr. 08:00-16:00 Uhr ... Tel.: 0269-553979
gemalter Hahn
Dorfstraße
Rod
Erstmalige Erwähnung des Or­tes im Jahre 1488. Heu­te gibt es hier ca. 500 Ein­woh­ner. Im Bild­hin­ter­grund die 1712 er­bau­te or­tho­do­xe Kir­che.
Hinter dem Ort Rod steigt die Stra­ße hi­nauf nach Po­ia­na Si­biu­lui noch ein­mal in Ser­pen­ti­nen steil berg­an.T ...
gemalte Kugeln
Dorfansicht
Anfahrt nach Poiana Sibiului ...
Adi hatte mir schon im Vor­feld der An­rei­se ge­sagt, dass hier oben al­les et­was an­ders sei als bei den tie­fer ge­le­ge­nen Or­ten. Schon der Fern­blick auf den auf 900 Me­ter Hö­he ge­le­ge­nen Ort lässt er­ah­nen, was er meint: Es ist ei­ne ge­wis­se "Gi­gan­to­ma­nie", wel­che in der Ar­chi­tek­tur sicht­bar wird. Einst wur­de der Reich­tum der hier le­ben­den Fa­mi­lien durch die Schaf­zucht er­wirt­schaf­tet, aber auch heu­te, nach dem ra­pi­den Rück­gang der Schaf­be­stän­de seit Bei­tritt Ru­mä­niens in die EU, ent­ste­hen nach wie vor gro­ße, wenn nicht noch grö­ße­re Häu­ser als je zu­vor. Die Men­schen hier sind an das Wett­ei­fern um den Wohl­stand schein­bar so ge­wohnt, dass es sich selbst in heu­ti­ger Zeit auf die nach­fol­gen­de Ge­ne­ra­tion über­tra­gen hat. Vie­le der jün­ge­ren Leu­te su­chen sich ei­ne Ar­beit im west­li­chen Aus­land, keh­ren nach ei­ni­ger Zeit zu­rück und bau­en dann von dem ver­dien­ten und er­spar­ten Geld eben je­ne neu­en und gro­ßen Häu­ser. Was der­zeit die wirt­schaft­li­che Ba­sis der Dör­fer Po­ia­na Si­biu­lui und Ji­na aus­macht, konn­te ich in der kur­zen Zeit mei­nes Be­su­ches nicht aus­ma­chen. ...
gemaltes Gesicht
Friedhof
Der Friedhof von Poiana Sibiului ...
Ähnlich pompös wie im wah­ren Le­ben möch­te man es hier auch nach dem Le­ben ha­ben und so ist die­ser Fried­hof mit sei­nen rie­si­gen Grab­stei­nen und -kreu­zen, so­wie den da­rauf an­ge­brach­ten Fo­tos der Ver­stor­be­nen et­was wirk­lich in­ter­es­san­tes. Ich schlen­der­te gut ei­ne Stun­de auf dem Fried­hof um­her, im­mer auf der Su­che nach neu­en fo­to­gra­fi­schen Schnapp­schüs­sen!
gemalte Kugel
Grabstein
"Momentaufnahme" auf dem Friedhof von Poiana Sibiului! Viele der Ver­stor­be­nen sind hier in ihren Trach­ten dar­gestellt.
gemalter Weihnachtsbaum
Dorfansicht
Poiana Sibiului
Eine erste Er­wäh­nung des Or­tes fin­det sich aus dem Jahr 1537. Heu­te le­ben hier noch ca. 2800 Ein­woh­ner. ...
gemalter Schneemann
Berglandschaft
Blick gen Süd! Anfahrt nach Ji­na auf ca. 1000 Me­ter über ma­le­ri­sche Hoch­wei­de­flä­chen des Cin­drel-Ge­bir­ges ... Ei­ne Groß­teil der Hoch­flä­chen des 900 km² um­fas­sen­den Ge­bir­ges be­steht aus Wei­de­flächen.
gemalter Sack
Mann neben Holzkreuz
Blick gen Nord: Als ich mit Hans im Herbst die­sen Jah­res über den Haupt­kamm des Cin­drel-Ge­bir­ges von Ca­ba­na Oa­sa bis hi­nü­ber nach Pal­ti­nis wan­der­te, stie­ßen wir auf die­ses Holz­kreuz. Es be­fin­det sich auf ca. 2000 Me­ter über Gro­pa­ta bei Mun­te Ser­bo­ta. Hans steht zum Grö­ßen­ver­gleich da­vor. Am Kreuz fin­den wir auf ei­ner klei­nen Ta­fel fol­gen­de In­schrift: "Den Rei­sen­den er­in­nernd, an Gott zu be­ten. Die­ses Kreuz wur­de im Jahr 1986 er­rich­tet, von Ni­cho­las Do­ga­riu aus Ji­na. (Hir­te)" So wer­den wir auch hier an die Be­woh­ner der Mar­gi­ni­mea Si­bui­lui er­innert!
gemalter Hahn
Dorfansicht
Jina
Auch hier, in der höchst ge­le­ge­nen Ge­mein­de der Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui, stro­tzen die teils rie­si­gen Neu­bau­ten der Ein­hei­mi­schen gen Him­mel. Auf­fäl­lig in Ji­na, so­wie in Po­ia­na Si­biu­lui ist ei­ne Volks­grup­pe, die de­nen der Ro­ma sehr ähn­lich sieht. Adi er­zähl­te mir, dass sie aber eth­ni­sch ei­ner an­de­ren Grup­pe zu­ge­hö­rig sind. Auch hier fehl­te mir lei­der die Zeit, um tie­fer ge­hen­de Re­cher­chen durch­füh­ren zu kön­nen.
Jina, 1396 erst­mals ur­kund­lich er­wähnt, zähl­te ab 1541 zum Ver­wal­tungs­kreis Si­biu. In der Zeit zwi­schen 1764-1765 wa­ren hier auch Grenz­re­gi­men­ter an­ge­sie­delt, die ei­nen gro­ßen Wan­del der Ge­mein­de mit sich zogen.
gemalter Schlitten
Kirche
Biserica "Buna Vestire" din Jina
Erbaut wurde die al­te Kir­che von Ji­na 1795. Die In­nen­be­ma­lung der Kir­che stammt von dem Ma­ler Va­si­le Mun­tean und wur­de im Jahr 1801 voll­en­det. Ob die Au­ßen­be­ma­lung der Kir­che eben­falls aus je­ner Zeit stammt, ist nicht voll­stän­dig klar. 1988-1989 er­folg­ten ers­te Res­tau­rie­rungs­ar­bei­ten an der teils stark ge­schwärz­ten In­nen­be­ma­lung der Kir­che. 2010 fan­den er­neut um­fas­sen­de Res­tau­rie­run­gen an der In­nen­be­ma­lung mit neu­en Tech­ni­ken statt. ... Die­se klei­ne Kir­che ist na­tür­lich nicht die ein­zi­ge von Ji­na. Seit ei­ni­ge Jah­ren strotzt et­was tie­fer ge­le­gen ein rie­si­ger Kirch­bau em­por, si­cher auch um ei­ner an­ge­wa­chse­nen Ge­mein­de ge­recht zu wer­den. ...
gemalter Hahn
Wandmalerei
Wunderschöne Motive gibt es auch auf den Au­ßen­wän­den der al­ten Kir­che. Das Mo­tiv mit den da­für klas­si­schen rot-Tö­nen, zeigt den Wa­gen des hei­li­gen Eli­ja und die von ei­nem En­gel ge­führ­ten Pfer­de. ...
gemalter Schneemann
Museum
Muzeul Pastoral
Nun kommen wir aber zum auf­re­gend­sten An­lauf­punkt, den Ji­na zu bie­ten hat, näm­lich das 2007 pri­vat er­öff­ne­te eth­no­gra­fi­sches Pri­vat­mu­se­um! Drei Räu­me und ein Vor­flur muss­ten 2010 da­zu her­hal­ten, die ge­sam­mel­ten Ex­po­na­te zu be­her­ber­gen. Gä­be es im Guin­ness-Buch der Re­kor­de die Spar­te für voll­ge­stopf­te Zim­mer, dann wä­re die­ses Mu­se­um ein An­wär­ter auf den ers­ten Platz! Im Jahr 2010 war Fa­mi­lie Mo­ra­riu ge­ra­de da­mit be­schäf­tigt, auf dem Hin­ter­hof ei­nen neu­en An­bau zu er­rich­ten, um das Mu­se­um zu er­wei­tern. Ion und Ilea­na Mo­ra­riu sind schon in ei­nem ge­die­ge­nen Al­ter und so er­staunt es ei­nen um so mehr, dass sie noch so­viel Ener­gie in ihr Le­bens­werk ste­cken. Der­zeit be­her­bergt die Samm­lung et­wa 2800 Ex­po­na­te.
gemalter Besen
Museum
Auch Übernachtung sind mö­glich! Wer es wünscht, der kann hier auch ein be­schei­de­nes Quar­tier be­zie­hen und ganz ins­ge­heim für al­le Ad­vents­ka­len­der­le­ser: Ich ha­be mich schon sehr ge­grämt, dass wir am Abend wie­der nach Si­biel he­run­ter muss­ten, oh­ne da­bei Adis Gast­freund­schaft in Fra­ge zu stel­len. 🙂
Für alle Sibiu-Umland­tou­ris­ten an die­ser Stel­le die Kon­takt­da­ten des Mu­zeul Pas­to­ral:
Familia Morariu (Ioan & Ileana), Co­mu­na Ji­na, Str. Sa­lca­mu­lui, Nr. 428 - Ab­zweig der klei­nen Ne­ben­stra­sse di­rekt bei der al­ten Kirche!
gemalte Sonne
Kirche mit Berglandschaft
Abfahrt ...
Eine letzte Aus­sicht über Ji­na auf die Mun­tii Cin­drel und Mun­tii Su­rea­nu. Als ich im Früh­jahr 2010 hier die Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui ver­las­sen woll­te, war der un­be­fes­tigt­e Fahr­weg hi­nun­ter in die Va­lea Se­besu­lui ge­ra­de im Um­bau. Der Weg wur­de an den Berg­hän­gen er­wei­tert und neu pla­niert, die Kur­ven weit aus­ge­baut. Als ich mit Hans im Herbst die­sen Jah­res in der Ca­ba­na Oa­sa über­nach­te­te, er­kun­dig­te ich mich bei­läu­fig bei den Ein­hei­mi­schen, wie weit der Fahr­weg in­zwi­schen aus­ge­baut sei. Jetzt gä­be es dort ei­ne neu as­phal­tier­te Stras­se bis hi­nauf nach Ji­na. Was will man mehr!
Diese Strassenverbindung ist übri­gens für Rad­fah­rer ein su­per Tipp: So kann man von Ol­te­nien aus über die Trans­al­pi­na (Ru­mä­niens höchs­ter Paß­stra­ße) - Obar­sia Lo­tru­lui - Pa­sul Tar­ta­rau - La­cul Oa­sa - ... bis hi­nauf nach Ji­na ge­lan­gen ... und wei­ter über die klei­nen Berg­dör­fer der Mar­gi­ni­mea Si­biu­lui di­rekt bis nach Si­biu. Ab­wechs­lungs­rei­cher geht es kaum und man ist stets ab­seits der viel be­fah­re­nen Na­tio­nal­stra­ßen des Lan­des!
gemalter Schneemann
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