Eisenbahnsommer 2021 – Teil 2


von Frank Drechsel

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Im vergangenen Ru­mä­nien­ad­vents­ka­len­der be­rich­te­te ich von der Ei­sen­bahn-Fo­to­tour (Tausch­ge­schäf­te im Jiu­tal) im Spät­som­mer 2021, aber das war ja nur Teil 1 un­se­rer Fo­to­sa­fa­ri.
Wie ich dort schon erwähn­te, war un­ser nächs­tes Ziel die In­dus­trie­bahn Fieni. Nach­dem die letz­ten Bil­der im Jiu­tal im Kas­ten wa­ren, fuh­ren wir in öst­li­che Rich­tung und kreuz­ten in Ram­ni­cu Val­cea den Fluss Olt. Doch zu­vor muss­te na­tür­lich noch ein Fo­to­halt bei der über 40 Ki­lo­me­ter lan­gen In­dus­trie­bahn Go­vo­ra süd­lich von Ram­ni­cu Val­cea ein­ge­legt wer­den. Das hier an­sä­s­si­ge So­da­werk stell­te im Sep­tem­ber 2019 den Be­trieb ein, so dass auch der Bahn­be­trieb zum Er­lie­gen kam. Da man auf die bal­di­ge Wie­der­in­be­trieb­nah­me des So­da­wer­kes hofft, wird die­se schmal­spu­ri­ge In­dus­trie­bahn wei­ter­hin be­triebs­be­reit ge­hal­ten.
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Auch hier, in Erman­ge­lung ak­tu­el­ler Bil­der, noch ein paar Stre­cken­auf­nah­men aus dem Jahr 2013.
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Da es in Govora zu kei­nem län­ge­ren Au­fent­halt kam, konn­ten wir un­se­re Fahrt über Pi­testi und Tar­go­vis­te zü­gig bis Fieni wei­ter durch­zie­hen. Ei­ne klei­ne, auch land­schaft­lich sehr reiz­vol­le Pen­sion wur­de in Pie­tro­sita auch gleich ge­fun­den.
Da wir die einzigen Gäs­te wa­ren und auch gleich zwei Näch­te hier blie­ben, ge­nos­sen wir frei­en Zu­gang zum Ge­trän­ke­la­ger (Kas­se des Ver­trau­ens). Ob­wohl ich schon zwei­mal hier vor Ort war und der Ver­kehr 24 Stun­den am Tag rollt, auch am Wo­chen­en­de, hat­ten wir die kom­men­den zwei Ta­ge ge­nü­gend Zeit neue Fo­to­mo­ti­ve zu su­chen.
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Während des Wartens auf den Zug woll­te die Ju­gend­bolz­mann­schaft von Pie­tro­sita un­be­dingt von uns bild­lich do­ku­men­tiert wer­den. In dem Zu­sam­men­hang wur­den wir end­lich auch die sich im Au­to an­ge­sam­mel­ten Malz­vor­rä­te los. In der Gast­stät­te „Zum Hu­bert“ in der Nä­he von Mol­da­va im tsche­chi­schen Ost­erz­ge­bir­ge be­kommt man im­mer mit der Rech­nung ei­ne Hand­voll Bon­bons ge­schenkt. Die Fuß­bal­ler wa­ren be­geis­tert.
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Oftmals gab es auch noch an­de­re Stre­cken­be­ob­ach­ter.
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Von hier aus ging unsere Tour wei­ter nach Nor­den, in Rich­tung Bra­sov. Ne­ben den be­kann­ten Denk­mal­lo­ko­mo­ti­ven in Si­na­ia und Bus­teni fan­den wir auch noch ei­ni­ge schö­ne Fo­to­mo­ti­ve.
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Wie im Beitrag vom ver­gan­ge­nen Jahr schon er­wähnt, war mein Ziel, auch di­ver­se Pass­über­que­run­gen zu do­ku­men­tie­ren. Doch auf der Su­che nach dem Pre­deal­pass muss­te die­ses Vor­ha­ben aus we­ge­tech­ni­schen Grün­den auf­ge­ge­ben wer­den. Der Schot­ter­weg ging in ei­ne Schlamm­pis­te über, für den Opel As­tra un­pas­sier­bar. Auch un­ser Be­such im Lok­de­pot Bra­sov war nicht ganz von Er­folg ge­krönt. Nach­dem uns der Pfört­ner an­stands­los Ein­lass ge­währ­te, such­ten wir schnur­stracks die hier ste­hen­de Denk­mals­lok auf. Aber die­ser Weg war um­sonst, denn der Denk­mals­so­ckel war leer. Die vie­le Jah­re hier auf­ge­stell­te Denk­mals­lok wur­de kurz zu­vor zur Ei­sen­bahn­schu­le nach Iasi ab­ge­ge­ben.
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Unsere Fahrt führte uns an­schlie­ßend wei­ter nach So­va­ta, dem öst­lichs­ten End­punkt des Schmal­spur­net­zes von Tar­gu Mu­res. Die im Tou­ris­ten­ver­kehr hier ein­ge­setz­te Dampf­lok hat­te mitt­ler­wei­le Zu­wachs be­kom­men. Die Schwes­ter­lok wur­de vom Denk­mals­so­ckel aus Zlat­na hier­her ver­bracht und war­tet seit­dem auf ih­re Auf­ar­bei­tung.
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Obwohl wir einen straf­fen Zeit­plan hat­ten, such­ten wir das Lok­de­pot des ehe­ma­li­gen Schmal­spur­net­zes von Tar­gu Mu­res noch auf, da es auch auf un­se­rer Fahrt­rou­te lag. Bei mei­nem letz­ten Be­such hier vor Ort im Jahr 2011 stan­den die letz­ten Fahr­zeu­ge im Lok­schup­pen­be­reich ab­ge­stellt. Da­mals war es nicht ein­fach die Fahr­zeu­ge zu fo­to­gra­fie­ren. Ein Kol­le­ge mit ei­nem ganz schön gif­ti­gen Wach­hund woll­te mich par­tout nicht rein­las­sen. Al­so Plan B, heim­lich von der Stra­ßen­sei­te her die­sen Be­reich be­tre­ten und al­les schnell fo­to­gra­fie­ren. Als Ali­bi hat­te ich den Au­to­at­las mit­ge­nom­men, da­mit ich ihn ge­ge­be­nen­falls et­was fra­gen kann. Es kam wie es kom­men muss­te, der Hund wur­de auf mich auf­merk­sam und der Lok­schlos­ser selbst­ver­ständ­lich auch. Dies­er spiel­te na­tür­lich ganz schön ver­rückt, aber mein Plan mit dem Au­to­at­las funk­tio­nier­te. Na­tür­lich hat­te ich al­le Bil­der schon vor­her im Kas­ten.
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Doch zurück zum Jahr 2021. Das De­pot­ge­län­de wur­de an ein Bus­un­ter­neh­men ab­ge­ge­ben und al­le Schie­nen­fahr­zeu­ge stan­den über zwei Glei­se ver­teilt hin­ter ei­nem ho­hen Zaun auf ei­nem Be­triebs­ge­län­de. Von den bei­den vor­han­de­nen Dampf­lo­ko­mo­ti­ven 764 155 und 764 205 ist letz­te­re mitt­ler­wei­le fahr­fä­hig auf­ge­ar­bei­tet wur­den. Als wir den Ein­gang ge­fun­den hat­ten, war das Tor of­fen, aber nie­mand zu se­hen. Al­so, im­mer nach der al­ten De­vi­se „Wer viel fragt, der geht viel ir­re“ be­tra­ten wir das Ge­län­de und schos­sen un­se­re Bil­der. Als fast al­les er­le­digt war, rief uns aus der Ent­fer­nung ein Ar­bei­ter. Aber die­ses Mal soll­te es an­ders sein, als im Jahr 2011. Wir wur­den freund­lich auf­ge­for­dert al­les zu fo­to­gra­fie­ren. Zum Schluss der Füh­rung be­ka­men wir noch ei­ne, aus ei­nem Schrott­hau­fen neu auf­ge­bau­te Nor­mal­spur-Drai­si­ne zu se­hen.
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Auch die am Normal­spur­de­pot auf­ge­stell­te Denk­mals­lok 764 206 konn­ten wir noch ab­lich­ten. Vor ge­rau­mer Zeit wur­de die Lok nach Vi­seu de Sus ab­ge­ge­ben und dort auf dem Be­su­cher­park­platz auf­ge­stellt.
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Da unser Tagesziel ir­gend­wo im Raum Il­va Mi­ca sein soll­te, tan­gier­ten wir auf der Fahrt nach Bis­tri­ta die Nord­stre­cke des Tar­gu Mu­res Schmal­spur­net­zes. Im Bah­nhof Tea­ca wur­de die Lok 764 053 und ei­ni­ge Wa­gen sehr fo­to­gen auf­ge­stellt.
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Am späten Nachmittag er­reich­ten wir un­ser Ziel­ge­biet und bei bes­tem Abend­licht glück­ten auch noch ei­ni­ge Stre­cken­auf­nah­men zwi­schen Nâ­sâud und Il­va Mi­ca an der West­ram­pe über das Rod­na­ge­bir­ge.
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Voller Erwartung be­gann am nächs­ten Mor­gen die Su­che nach Fo­to­mo­ti­ven auf der Ost­sei­te der Kar­pa­ten­über­que­rung zwi­schen Nâ­sâud und Su­cea­va. Ein ge­eig­ne­tes ers­tes Mo­tiv war in der Nä­he des Pas­ses in Tes­na schnell ge­fun­den. Al­so wie­der war­ten bis ein al­tes Stück Ei­sen ins Bild fährt. Aber ir­gend­was war sehr ko­misch, kei­ner der an­ge­kün­dig­ten Per­so­nen­zü­ge kam ge­fah­ren. Von Gü­ter­zü­gen gar kei­ne Re­de. Was macht der Ei­sen­bahn­fo­to­graf in die­ser Ru­he­pha­se? Er fo­to­gra­fiert eben nur Land­schaft.
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Nach zwei Stunden wurde das Ex­pe­ri­ment ab­ge­bro­chen. Es sei ge­sagt, mein Herr Sohn hat­te schon nach ei­ner hal­ben Stun­de die Schnau­ze voll. Al­so Auf­bruch in Rich­tung Os­ten, na­tür­lich die Stre­cke im­mer im Au­ge. Am Bahn­hof von Va­tra Dor­nei war dann erst mal Zwi­schen­stopp. Auf den Glei­sen stan­den vie­le Wa­gen mit Schot­ter und auch di­ver­se Gleis­bau­tech­nik war hier ab­ge­stellt. Am Bahn­hof­ge­bäu­de hin­gen meh­re­re Zet­tel, aus de­nen her­vor­ging, dass ab dem heu­ti­gen Tag die Stre­cke we­gen Gleis­bau­ar­bei­ten ge­sperrt ist. Fol­ge­rich­tig fuh­ren wir wei­ter zum nächs­ten Ter­min bei der Was­ser­tal­bahn.
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Für den kommenden Tag hat­te Georg Ho­ce­var uns ei­ne Mit­fahrt im Pro­duk­tions­zug or­ga­ni­siert. Da an die­ser Stel­le schon mehr­mals da­rü­ber be­rich­tet wur­de, er­spa­re ich mir hier lan­ge Aus­füh­run­gen.
Nachdem uns Lokführer Va­si­le Bar­zan von der gleich­na­mi­gen Pen­sion ne­ben­an freu­dig be­grüßt hat­te, ging das gro­ße Ran­gier­ge­schäft los. Um an die Per­so­nen­wa­gen zu kom­men, muss­te erst ein­mal der Ten­der der neu­en Denk­mals­lok 764 050, die wir ja ei­ne Wo­che zu­vor in Sa­lon­ta fo­to­gra­fiert hat­ten, weg­ge­fah­ren wer­den. Als al­les er­le­digt war, konn­te die Fahrt um 7:30 Uhr los­ge­hen. Sie soll­te oh­ne Zwi­schen­fäl­le im ca. 40 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Va­lea Ba­bei en­den. An ei­ni­gen Un­ter­wegs­sta­tio­nen wur­den lee­re Dreh­sche­mel­wa­gen ste­hen ge­las­sen bzw. auch schon be­la­den. Vor den zwei Tun­neln bei Bo­ti­zu muss­te der Zug an­hal­ten, da­mit der neue Holz­la­der ab­ge­la­den wer­den konn­te. Er ist hö­her als der al­te ru­mä­ni­sche. Hin­ter den Tun­neln fuhr er wie­der auf den Flach­wag­en und wei­ter ging die Fahrt.
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Das Resümee nach der abend­li­chen An­kunft in Vi­seu de Sus, nach 80 Ki­lo­me­tern Zug­fahrt und sit­zen auf der Holz­bank, da tut ei­nem der Arsch schon ganz schön weh. Aber wer das nicht ab­kann, muss eben den Tou­ris­ten­zug neh­men.
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Am nächsten, den letzten kompletten Tag in Ru­mä­nien, wid­me­ten wir uns der Ei­sen­bahn­stre­cke von Vi­seu de Jos nach Si­ghe­tu Mar­ma­tiei. Den Stre­cken­ab­schnitt von Sal­va bis Vi­seu de Jos, mit sei­nen vie­len Brü­cken, hat­te ich schon mehr­mals be­reist. Aber den Ab­schnitt in Rich­tung Theiss, al­so zur ukra­ini­schen Gren­ze, kann­te ich kaum. Wir hat­ten gro­ßes Glück, die Lok am Zug in Vi­seu de Jos hat­te ei­ne sehr at­trak­ti­ve Farb­ge­bung. Die Zug­ver­fol­gung in Rich­tung Si­ghet konn­te be­gin­nen.
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In Valea Viseulei, un­mit­tel­bar an der ukra­ini­schen Gren­ze ge­le­gen, muss die Lok an das an­de­re Zug­en­de um­set­zen, um wei­ter bis zum End­bahn­hof der Nor­mal­spur­stre­cke in Si­ghet zu fah­ren. Auf die­sem Stre­cken­ab­schnitt gibt es aber noch ein Ei­sen­bahn­ku­rio­sum. Die aus nörd­li­cher Rich­tung kom­men­de ukra­ini­sche Breit­spur­stre­cke über­quert in Va­lea Vi­seulei den Theiss und führt als 4-Schie­nen­gleis (Nor­mal- und Breit­spur) über ru­mä­ni­sches Ter­ri­to­ri­um bis Si­ghet. We­ni­ge Ki­lo­me­ter wei­ter öst­lich von Si­ghet führt die Breit­spur­stre­cke wie­der in die Ukra­ine.
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Laut Autoatlas bzw. Auto­na­vi führt ein Weg durch das Theiss­tal, der sich aber als nicht pas­sier­bar er­wies. Ich muss sa­gen, bei dem ge­fun­de­nen Mo­tiv war mir nicht ganz wohl. Schließ­lich ist es ja die EU-Au­ßen­gren­ze, al­so der Hang ge­gen­über ist ukra­ini­sches Ge­biet. Nach län­ge­rem War­ten, die Schat­ten hat­ten fast schon die Tal­soh­le er­reicht, kam end­lich der Zug. Aber lei­der wur­de in Si­ghet die Lok ge­wech­selt.
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Auf der Rückfahrt nach Viseu de Jos fan­den wir auch noch ei­ni­ge gu­te Fo­to­mo­ti­ve.
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Am nächsten, unserem Heim­rei­se­tag, steu­er­te ich nur noch zwei Zie­le an, die bei­de an der Rou­te la­gen. Das ers­te war ein Kurz­be­such vom Bahn­hof Si­ghe­tu Mar­ma­tiei.
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Und abschließend noch ein Ab­ste­cher zur ehe­ma­li­gen Pio­nier­ei­sen­bahn von Sa­tu Ma­re, wo sich auch ein Zug des ab­ge­bau­ten Schmal­spur­net­zes von Sa­tu Ma­re be­fin­det.
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Ab hier ging es nur noch zü­gig zum ein­stün­di­gen Grenz­au­fent­halt in pral­ler Son­ne nach Un­garn und nach Hau­se.
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