Gherdeal - ein magischer Ort


von Thomas Beckmann

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Das kleine Dorf Gherdeal/Gürteln lässt mich nicht mehr los. Seit­dem ich das erste Mal im Jahre 2000 diesen Flecken Erde be­trat, zieht es mich immer wieder hin. Es waren die Begeg­nungen und die Gast­freund­schaft, mit der uns damals die Familie Onghert und auch an­dere Be­wohner herz­lich emp­fingen und mich und mein Film­team mit ihren Ge­schichten und Erleb­nissen in ihren Bann zogen. Wir konnten An­teil nehmen an ihren Familien­ge­schichten, ihren Ent­beh­rungen, Wünschen und Hoff­nungen.
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Damals gab es allerdings wenig Aus­sicht auf eine Wieder­kehr von Men­schen und eine leben­dige Dorf­ge­mein­schaft. Um so mehr ist es er­staun­lich, was sich in den letzten Jahren in dem klei­nen Ort im soge­nannten Kraut­winkel ge­tan hat. Im Jahre 2014 eröff­nete der Sie­ben­bürger Sachse Horst Kaiser sein Hotel, in dem man auch heute kom­for­tabel resi­dieren kann. Es gibt mittler­weile sogar Airbnb-Wohnun­gen, die den ge­stressten Groß­städtern und Urlau­bern eine Aus­zeit vom All­tag bie­ten wollen. In­mitten abso­luter Abge­schie­den­heit kann man ent­spannen und ge­nießen.
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eingerüstetes Haus
Es geht einfach etwas Magisches von Gür­teln aus. Das be­rührte auch den jun­gen Rumä­nen Daniel Mitran, als er das erste Mal hier­her kam:
Daniel lebt mittlerweile dauer­haft mit seiner Familie in Gürteln.
„Ich erinnere mich, dass ich in den ersten Jahren hier die Straße ent­lang­ging und keine Men­schen, son­dern nur Rehe sah. Es war sehr wild. In­zwi­schen hat sich das Dorf be­sie­delt, alle Häuser, die ich kenne und die zum Ver­kauf stan­den, sind ver­kauft, und es sind immer mehr Menschen ge­kommen.“
Mann steht vor einem Haus
Daniel Mitran 2015
Mann steht vor einem Haus
Daniel Mitran 2024
Ende April 2025 war ich zu­letzt in Gür­teln. Erst­mals fertigte ich Drohnen­auf­nahmen an und da­bei ist mir auf­ge­fallen, dass diese mein Bild des Dorfes ein wenig ent­zau­berten, denn von oben wirkt Gürteln viel größer und gar nicht mehr so ver­wun­schen, wie man es von der hol­pri­gen Zu­fahrts­straße aus wahr­nimmt.
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Blick auf Dorf und die Karpaten am Horizont
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Es ist wieder Leben einge­kehrt im ver­gessen ge­glaub­ten Dorf am Ende der Sack­gasse. Die jetzt übri­gens keine mehr ist. Vor­bei an der rumä­nisch-ortho­doxen Kirche hin­ter dem Hotel kann man so­gar mit einem nor­malen Pkw über den Berg fahren und un­ter­wegs einen fan­tas­ti­schen Blick auf die Kar­pa­ten er­le­ben. Nach­dem man die Her­mann­städter Kreis­grenze pas­siert hat, kommt man schließ­lich im Kreis Kron­stadt am Fluss Olt im Dorf Rucăr an.
Straße nach Rucăr
Wer Interesse am Doku­men­tar­film Gherdeal hat: Es gibt tat­säch­lich noch DVDs!
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Online kann man den Film HIER schau­en.
Gherdeal im Rumänien­advents­ka­lender 2015 und 2021.
www.smenafilm.de
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